Kostbarer Stuhl in neuem Glanz

Rolf Pütz hat ein besonderes Museumsstück wieder auf Vordermann gebracht. Das Krefelder Modell ist aus Mahagoni gefertigt und über die Jahrzehnte hinweg etwas blass geworden, der Sitz ist mit hellem Leder bezogen.

<strong>Krefeld. Manchmal braucht es nur einen kleinen zufälligen Anstoß: Bei der jetzt beendeten Werkbund-Ausstellung im Kaiser-Wilhelm-Museum fiel Rolf Pütz auf, dass Henry van de Velde genau in dem Jahr starb, in dem er selbst auf die Welt kam, im Jahre 1957. Der Eine ein berühmter belgischer Architekt und Designer, der Andere ein Möbelrestaurator und Konservator, Inhaber der hiesigen Firma Schleiffenbaum. Beiden ist sicherlich die Liebe zur schön gestalteten Einrichtung gemeinsam. Also kam Pütz auf die Idee, dem Museum eine besondere Patenschaft anzubieten. Er würde gern ein Möbel van de Veldes aus dem Depot restaurieren und seine Arbeit dem Museum schenken. Mit dem Museumspädagogen Thomas Janzen und Restaurator Sebastian Köhler war bald das richtige Stück gefunden, das Fauteuil 1113 oder auch Cassirer-Armlehnstuhl genannt.

Das Krefelder Modell ist aus Mahagoni gefertigt und über die Jahrzehnte hinweg etwas blass geworden, der Sitz ist mit hellem Leder bezogen. Rolf Pütz wird den Stuhl sorgsam reinigen, abgebrochene Profile ergänzen und das wunderschöne Einzelstück van de Veldes dann sorgsam polieren. "Ich werde den Stuhl konservieren und auch die Farbe erhalten", erklärt Pütz.

Wie das Möbel einmal ausgesehen hat, fand Pütz bei der Lektüre verschiedener Werke heraus: Früher glänzte der Lehnstuhl in einem dunklen, warmen Mahagoniton. Aber diesen Armlehnstuhl gab es auch in anderen Hölzern, und er wurde auch mit dem zeitgenössischen William-Morris-Stoff gepolstert.

Mit seinem Geschenk an das Museum verbindet Rolf Pütz noch eine andere Hoffnung: "Vielleicht ist ja noch ein anderer bereit, eine Patenschaft für ein Möbel zu übernehmen."