Konzert Kiko erzählt von Zwerg Nase

Krefeld · Am Sonntag gab es eine Märchenstunde beim Kinderkonzert der Niederrheinischen Sinfoniker.

Konzertkobold Kiko (Paula Emmrich) liest mit Unterstützung des Orchesters aus dem Märchen „Zwerg Nase“ vor.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Einmal im Jahr ist im Kinderkonzert der Niederrheinischen Sinfoniker Zeit für ein Märchen. Natürlich spielt dabei die Musik eine wichtige Rolle. Der Komponist Andreas N. Tarkmann hat bereits viele Werke für Kinder geschrieben. Thema des zweiten Kinderkonzertes war jetzt sein Orchestermärchen „Zwerg Nase“. Konzertkobold Kiko (Paula Emmrich) schlüpfte in die Rolle des Vorlesers. Eine ungewohnte Rolle für den Kobold, der sonst lieber herumkaspert und Kapellmeister Andres Fellner viele Fragen stellt. In engem Dialog mit dem Orchester ließ Kiko sehr anschaulich die Geschichte vom Jungen Jakob, der von einer bösen Hexe in einen hässlichen Zwerg verwandelt wird, lebendig werden.

In der Aufführung wird ein etwas anderes Happy End präsentiert

Die Handlung des Märchens von Wilhelm Hauff wird stringent erzählt. Jakob hilft seiner Mutter auf dem Markt und begegnet dort einer alten, etwas unheimlichen Frau. Unter einem Vorwand lockt sie ihn in ihr Haus, das sich als märchenhafter Ort erweist. Dort schläft er ein und wird in einen hässlichen Zwerg mit übergroßer Nase verwandelt. Aber in den Diensten der Hexe wird er auch zum Meisterkoch. Trotz seines abschreckenden Aussehens nimmt Jakob als Zwerg Nase sein Glück selbst in die Hand und bewirbt sich bei einem Herzog als Koch. Dieser ist von ihm begeistert und er ist am Hof hoch angesehen. Erst als ein verwöhnter Gast des Herzogs mit einem Gericht nicht ganz zufrieden gestellt werden kann, findet Jakob den Schlüssel dazu, sich aus seiner Verzauberung zu befreien. Auch die Gans Mimi, die er vor dem Kochtopf gerettet hat, ist ein ebenfalls von der Hexe verzaubertes Mädchen. Natürlich wird auch sie wieder zurückverwandelt und am Ende gibt es den klassischen Märchenschluss. Doch die beiden ziehen nicht als Prinz und Prinzessin in ein Schloss, sondern eröffnen ein Gourmetlokal.

Das alles wird musikalisch in sehr schillernden Klangfarben geschildert. Die Harfe sorgt immer wieder für eine verzauberte Stimmung, auch das Schlagwerk kommt vielseitig zum Einsatz. Jakobs Motiv zieht sich als muntere Klarinettenmelodie durchs ganze Stück. Dramatisch wird es, wenn Jakob von der eigenen Mutter, die ihn als Zwerg nicht erkennt, vertrieben wird. Oft sind es kleine Momente, die in der musikalischen Umsetzung breiten Raum finden. So gibt es, wenn Jakob die Gans Mimi und zwei weitere Gänse ins Schloss bringt, einen flotten Marsch und auch das Gelächter der Hofleute über den Zwerg wird in einer rhythmischen Melodie der Streicher und Bläser lebendig. Mit viel Spielfreude interpretieren die Sinfoniker unter ihrem Dirigenten Andreas Fellner diese märchenhafte Klangwelt und sorgen so für eine schöne Einstimmung auf die bald beginnende Weihnachtszeit. Das Publikum ist begeistert, auch wenn Kiko diesmal weniger munter und frech agiert hat als sonst. Sein Standardruf: „Tritt mich in den Po!“ wird sicher im nächsten Konzert wieder zu hören sein.

Das nächste Kinderkonzert ist am 9. Februar (jeweils 11 und 12.30 Uhr) zum Thema „Von geflügelten Wesen“. Karten gibt es telefonisch unter 02151/80 51 25 oder online.