Contest Krefelderin gewinnt Songwriter-Slam
Die 16-jährige Hanna Schwalbach setzt sich im Finale in Text und Musik gegen starke Wettbewerber durch.
Krefeld. Mit Hanna Schwalbach aus Krefeld und Ben Dickoever aus Recklinghausen lagen nach je zwei Auftritten beide Interpreten punktgleich auf Platz 1 im Finale des Singer-Songwriter-Slams. Ein Stechen musste her, das die 16-jährige Krefelderin als jüngste aller Slam-Teilnehmer für sich entschied.
Die mehr als hundert Besucher der Veranstaltung erlebten am Mittwochabend im Südbahnhof eine denkbar knappe Entscheidung, denn auch die drittplatzierte Maria Rauschen aus Düsseldorf lag nur einen Punkt zurück. Nur Jennifer Schareina belegte mit etwas Abstand den vierten Rang.
Hanna Schwalbach schlug am Ende die Hände vors Gesicht und gestand, vom Erfolg überwältigt zu sein. Mit griffigen Texten zum Gitarrenspiel hatte sie sich in die Herzen der Zuhörer gespielt und gesungen. „Ich bin weg, weg von dir, hab die Schnauze voll von deiner Arroganz“, intonierte sie mit kräftiger Stimme. Im Auftakttalk mit Moderatorin Chrissi gestand sie, wie aufgeregt sie sei und dass einer der Vorteile ihrer gerade einmal 16 Lenze sei, dass sie jetzt auch öffentlich einen „Hugo“ trinken dürfe.
Die Punkte für die Slam-Teilnehmer, die eigene Lieder live singen mussten, wurden nicht von einer Jury vergeben, sondern vom Publikum. Das jedoch war teilweise enttäuscht, weil nur ganze fünf Zuhörer eine Stimmkarte erhielten.
Die junge Siegerin profitierte im Stechen sicher auch von ihrem Heimvorteil, denn in Ben Dickoever stand ihr ein Kollege gegenüber, der ihr mit seinen 18 Jahren in seiner musikalischen Entwicklung („It’s the time of my life“) etwas voraus ist. Obwohl er zugab, noch nie vor so vielen Leuten gespielt zu haben, überzeugte er mit seinem selbstbewussten Auftritt.
Auch die 28-jährige Grundschullehrerin Marie Rauschen wusste musikalisch zu gefallen. Sie hat als Straßenmusikerin angefangen und dabei erste Erfahrungen sogar in Australien gemacht. Einzig Jennifer Schareina hatte weniger Punkte gesammelt. „Ich hatte früher eine helle Stimme“, berichtete sie den überraschten Zuhörern. Jetzt ist sie mit einer wahren Reibeisenstimme unterwegs, was sich zwar interessant anhört, aber auf Kosten der Textverständlichkeit geht.
Besucherin Christa Teichmann, stimmgewaltiges Mitglied des Ensembles der Krefelder Krähen, outete sich im Pausengespräch als Tante von Siegerin Hanna. „Unsere gesamte Familie ist äußerst musikalisch“, zeigte sie sich wenig überrascht über den Erfolg der Nichte. Auch sie hatte die drei schon zur Pause führenden Interpreten im Kalkül für den Sieg. Für Hanna geht es jedenfalls steil weiter mit der jungen Musikerkarriere. Schon am Samstag tritt sie im Rahmen von Kultur findet Stadt(t) ab 17.30 Uhr am Neumarkt auf.