Künstler stellen die Sinnfrage
Multimediales Projekt: Regisseure und Autoren zu Gast im Brües-Haus
Krefeld. Für ein einmaliges multimediales Veranstaltungsprojekt lässt der frühere Krefelder Literaturorganisator Thomas Hoeps noch einmal das Label "Lesungen in Krefeld" auferstehen. "Wir stellen die Sinnfrage", heißt es ab 28. März an vier anregenden und unterhaltsamen Abenden im Niederrheinischen Literaturhaus/Brües-Haus an der Gutenbergstraße 21.
"Kulturbüroleiter Jürgen Sauerland-Freer hatte vorgeschlagen, wieder einmal zu zeigen, was man im Literaturhaus, diesem wundervollen Geschenk von Eva Brües an die Stadt Krefeld, alles machen kann", erläutert Hoeps. Auf die Sinnfragen-Idee kam er durch ein WDR-Hörspiel des hiesigen Künstlers und Autors Matthias Schamp: "Der Aufstand in den Sinnscheiße-Bergwerken" erzählt von einem Planeten, der ganz aus "Sinnscheiße" besteht, dem Bergmann Proto, der dieselbe aus tiefsten Tiefen emporholt und einer jungen Tapir-Schatten-Näherin, die die entscheidende Frage nach dem Sinn stellt.
"Damit starten wir am 28. März im Beisein des Autors unsere Reihe", berichtet Mitorganisatorin Katrin Schwermer-Funke, die selbst einen Abend mit sechs Kurzfilmen zusammengestellt hat. "Am 26. April geht es um Filme, die sehr unkonventionelle Arten zeigen, Arbeit und Sinn miteinander zu verbinden. Zwei der Regisseure werden eigens zum Gespräch anreisen."
Am 8. April und 7. Mai lädt Hoeps zwei ganz unterschiedliche, aber gleichermaßen bemerkenswerte Autoren zu Lesung und Gespräch über Sinnfragen ins Literaturhaus. Der Niederländer Arnon Grünberg liest aus verschiedenen seiner Romane, in denen ganz eigenwillige Sinnsucher die Hauptfiguren sind (8.4.). Der Hamburger Hermann Peter Piwitt zählt "mit seinen 73 Jahren zu den großen alten Männern unserer Literatur". Er liest aus dem Roman "Jahre unter ihnen", der 2006 zurecht als literarisches Ereignis gefeiert wurde (Beginn jeweils 19.30 Uhr).
Für eine solche Reihe muss es auch eine besondere Werbung geben. Der Krefelder Grafiker Horst Klein (Kreativfeld) hat auf den vergilbten und mit vielen Anstreichungen versehenen Seiten einer alten Ausgabe von Platons "Der Staat" 350 Unikat-Flyer ge-stempelt, die selbst schon Kunstwerken gleichen. "Das sind regelrecht Sammlerstücke", so Hoeps.
Partner der Reihe sind das Kulturbüro und der Andere Buchladen, Dionysiusstraße, der einzige Vorverkaufsstelle ist.