Kufa: Höllisch heißer November
Im nächsten Monat gibt es in der Kufa fast 20 Konzerte. Die Ehrenamtlichen des Vereins gehen dafür an die Belastungsgrenze.
Krefeld. Vorschlafen wäre gut. Jetzt schon mal 48 Stunden pennen, um für den November genug Reserven zu haben. Doch damit wird es wohl nichts: Alex Kieper und seine Kollegen vom Verein Kulturfabrik werden ohne Schlafvorrat durch einen Monat kommen müssen, in dem die Kufa sich rund 20 Konzerte ins Haus geholt hat — so viele wie selten zuvor.
„Anhand der Anfragen hätten wir auch jeden Tag was machen können“, sagt Kieper. „Aber das wäre Harakiri.“ Schließlich arbeiten die meisten Helfer im Verein ehrenamtlich, kümmern sich neben ihren eigentlichen Jobs um Aufbau, Technik, Deko oder Koordination der Konzerte. Kieper, der als Chef des Programmausschusses eine halbe Stelle hat, ist nach den Auftritten oft bis drei Uhr in der Halle und steht um sechs Uhr wieder auf. Die Motivation sei dabei kein Problem: „Wir ziehen das professionell durch.“
Allerdings ist zu den Stoßzeiten des Konzertbetriebs, die jedes Jahr im April/Mai und Oktober/November anstehen, der Verein „an seiner Belastungsgrenze“, wie der Vorsitzende Max Kropp formuliert. Oft müsse die Halle über Nacht umgebaut werden: „Alles muss schneller gehen als sonst.“ Auch finanziell sollte alles gut vorbereitet sein, denn viele Bands möchten ihre Gage als Vorkasse — und nicht jedes Konzert ist beim Kartenverkauf ein Selbstläufer.
Doch genau das ist auch eine Stärke der Kufa: Sie geht nicht bei jedem Booking auf Nummer Sicher, sondern setzt auf Vielfalt. So tauchen im Novemberprogramm Liedermacher wie Stefan Honig und Olli Schulz auf, Comedians wie Max Uthoff und Ralf Ruthe, Rockbands wie 4Lyn und Stereolove, alte Haudegen wie Randy Hansen und popkulturelle Phänomene wie der hauptberufliche Auswanderer Konny Reimann. Mit den Schürzenjägern sind sogar Volksmusiker vertreten, gebucht allerdings von einem externen Konzertveranstalter, der die Kulturfabrik anmietet.
Ein echter Höhepunkt ist am 8. November zu erwarten, wenn sage und schreibe 17 Percussionisten mit ihrer Höllenshow die Bühne entern. Logistisch sieht Max Kropp die Tambours du Bronx dennoch ohne Sorgen: „Ein einzelner zickiger Star kann anstrengender sein als eine ganze Gruppe Trommler.“