Kulturausschuss: Wie geht die Stadt mit der Kunst um?
Diskussion über Depot und den Wert der Sammlung.
Krefeld. Welchen Wert hat die Sammlung der Kunstmuseen Krefeld? Und wie geht die Stadt künftig mit den Schätzen um? Um diese Fragen kreiste gleich mehrfach die jüngste Sitzung des Kulturausschusses. Natürlich ging es auch wieder um das Endlosthema eines ausreichend großen Depots für die Kunstwerke.
Fest steht nun immerhin: Das Problem mangelnder Lagerflächen kann nicht überregional gelöst werden, etwa durch ein Zentraldepot für Museumssammlungen. Wie Kulturdezernent Gregor Micus dem Ausschuss mitteilte, gibt es beim Landschaftsverband Rheinland derzeit keine Überlegungen, solche Depots zu realisieren. Die FDP hatte diesbezüglich einen Antrag gestellt.
Klar und deutlich fiel auch Micus’ Stellungnahme zu einem Antrag der UWG aus. Die Wählergemeinschaft hatte eine Katalogisierung der Kunstwerke samt Wertangaben gefordert. Das sei schon aus versicherungstechnischen Gründen nicht möglich, erklärte Micus. Zudem wolle man möglichen Kunstdieben keine Steilvorlage geben. Auch Klaus Kokol (SPD) und Stefanie Neukirchner (CDU) sehen in so einer Liste keinen Sinn.
Dass die Wertbestimmung von ganz unterschiedlichen Faktoren abhängt, betonte auch die stellvertretende Direktorin der Kunstmuseen, Sylvia Martin. Sie informierte den Ausschuss über die Arbeit am dreibändigen Bestandskatalog, der derzeit erstellt wird. Der erste Band, der die Jahre 1945 bis heute umfasst, soll zur Wiedereröffnung des Kaiser-Wilhelm-Museums im Frühjahr 2015 vorliegen.
Sylvia Martin konnte auch Befürchtungen von Gerda Schnell (SPD) entgegentreten: Die im Rathaus befindlichen Kunstgegenstände aus der Sammlung werden einer regelmäßigen Kontrolle unterzogen.
Ebenfalls ging es um die Kunstwerke der Luther-Stiftung. Die Abgabe einiger Werke der Krefelder Stiftung als Dauerleihgabe an das Frankfurter Städel-Museum wurde im Ausschuss bedauert, aber auch unterschiedlich bewertet. Während Gerda Schnell den Umgang der SWK mit einem Luther-Werk heftig kritisierte (die WZ berichtete), sieht Neukirchner in dem Engagement des Städel-Museums auch eine besondere Wertschätzung für Luther.
Wie der Ausschuss-Vorsitzende Hans-Peter Kreuzberg feststellte, wird in der Krefelder Kunstszene künftig eine stärkere Präsenz Luthers gefordert. Laut Verwaltung wird das allerdings von der zukünftigen Museumsleitung abhängen.