Museen: Krefeld verliert Kunst der Luther-Stiftung

Zehn Werke der Nachkriegsavantgarde gehen als Leihgaben nach Frankfurt.

Krefeld. Die Krefelder Kunstmuseen haben einige wichtige Werke der Nachkriegsavantgarde verloren. Die hier ansässige Luther-Stiftung hat sich entschlossen, zehn Arbeiten aus ihrer Sammlung als Dauerleihgaben ans Frankfurter Städel-Museum zu geben.

Wie die Vorsitzende der Stiftung, Magdalena Broska, auf Anfrage bestätigt, lagerten diese Werke bislang teilweise im Depot der Kunstmuseen in Uerdingen. Sie wurden nun von dort abgezogen und nach Frankfurt transportiert.

Es handelt sich laut Broska um Arbeiten von Lucio Fontana, Ad Reinhardt und Günther Uecker. Auch Skulpturen des Krefelder Lichtkünstlers Luther, die bislang in der Stiftung aufbewahrt wurden, sind betroffen.

Wie Broska ausführt, wurden die Werke bereits 1990 den Krefelder Kunstmuseen als Dauerleihgaben überlassen. „Sie sind aber — mit einer Ausnahme — in den Jahren nie gezeigt worden, sondern im Depot verschwunden“, sagt Broska. In Frankfurt sei das nun anders: „Dort werden sie in die Dauerausstellung integriert.“

Die Stiftung erfüllt mit dieser Entscheidung den Wunsch ihres Gründers und Namensgebers: „Adolf Luther hat festgeschrieben, dass die Kunst aus seiner Sammlung der Öffentlichkeit gezeigt werden soll“, sagt Broska. In Krefeld sei das nicht gewährleistet — trotz mehrfacher Hinweise seitens der Stiftung. „Es kam keine Reaktion.“

Die Kunstmuseen waren gestern Nachmittag für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Aus Frankfurt hingegen verlautete, man sei zufrieden: Die Werke fügten sich nahtlos in die dortige Sammlung der Gegenwartskunst ein, erklärte Städel-Direktor Max Hollein. Bereits im Oktober hatte das Museum von der Stiftung eine Installation Luthers gekauft, die jahrelang am SWK-Gebäude aufgehängt war.