Skulpturen vor Kunstmuseen: Tiefschwarz wie am ersten Tag
Zwei Exemplare vom Innenhof des Kaiser-Wilhelm-Museums sind restauriert worden. Eine hat schon einen neuen Standort.
Krefeld. Der Garten von Haus Lange ist um eine Attraktion reicher. Die „Sculpture à trois dimensions I“ von Berto Lardera hat dort am Rand der Terrasse einen neuen Platz gefunden. Zuvor stand sie Jahrzehnte im Innenhof des Kaiser-Wilhelm-Museums.
Der neue Standort wird der offenen Skulptur viel eher gerecht. Hier atmet sie, hier bietet sie ungewohnte Durchblicke in den Garten der Mies-Villa. An gleicher Stelle stand sie auch 1956 bei der ersten Ausstellung des Bildhauers in Krefeld.
Optisch sieht die Skulptur ebenfalls wieder aus wie am ersten Tag. Die ursprüngliche tiefschwarze Ölfarbe war mit den Jahren durch grauen Lack ersetzt worden — ein fragwürdiger Eingriff. Unter dem Lack fanden sich Reste jener Farbe, die analysiert und neu hergestellt wurde.
Sebastian Köhler, Restaurator der Kunstmuseen, hat dafür mit der Duisburger Spezialwerkstatt „Die Schmiede“ zusammengearbeitet. Neben der Lardera-Skulptur wurde dort auch Hans Arps „Schalenbaum“ restauriert, der ebenfalls im Museums-Innenhof stand. Arps Bronze hat die Werkstatt in einem neuen Verfahren mit Trockeneisschnee bespritzt, ein schneller und schonender Vorgang. „Früher mussten die Korrosionsbeläge quadratzentimeterweise mit einem Skalpell abgekratzt werden“, sagt Köhler. 16 000 Euro haben beide Restaurierungen gekostet. Das Land hat zwei Drittel getragen, der Rest stammt aus dem Museumsetat.
Während der „Schalenbaum“ zunächst im Depot bleibt, hat Larderas Skulptur nun ihren festen Platz hinter Haus Lange. Museumsdirektor Martin Hentschel hofft, dass auch Michael Craig-Martins weißes Gartentor dort stehen bleiben kann. Der Ankauf ist für Frühjahr geplant, aber noch nicht in trockenen Tüchern. „Die Verbindung wäre optimal“, sagt Hentschel. „Das Ensemble wäre eine echte Bereicherung für Haus Lange.“