Museumsleiter Hentschel: „Kosten für die Technik lagen bisher nicht vor“

Museumsleiter Martin Hentschel hält Splittung der Baumaßnahmen für Rückschritt.

Krefeld. Die Politik überlegt, angesichts der gestiegenen Kosten auf möglicherweise 14,5 Millionen Euro die Sanierung des Kaiser-Wilhelm-Museums in mehrere Bauabschnitte aufzuteilen. Darüber sprach die WZ mit Museumschef Martin Hentschel.

Frage: Was halten Sie von diesem Vorschlag?

Martin Hentschel: Eine zwei- oder dreischrittige Sanierung ist schon in früheren Diskussionen hinten an gestellt worden, weil man nur einmal die Sammlung auslagern kann. Allein finanziell würden dabei jedes Mal rund 900000 Euro anfallen. Von den logistischen Schwierigkeiten ganz zu schweigen.

Hentschel: Das reicht hinten und vorne nicht aus. Die Klimatisierung ist bereits jetzt ein wesentlicher Bestandteil der Summe von zehn Millionen, die freigegeben worden ist. Ein Teil davon ist bereits für die Planung weggegangen. Mit der restlichen Summe ist nicht das machbar, was zwingend notwendig ist. Eine Reduzierung der Maßnahmen führt nur rückwärts, nicht vorwärts. Die alleinigen Brandschutzmaßnahmen hätten zur Folge, dass sowohl die Werkstätten wie auch die täglich genutzte Bibliothek ausgelagert werden müssten, weil hier kein Brandschutz in der bestehenden Form möglich ist. Wir brauchen deshalb eine neue Bibliothek hier im Haus wie in der Planung vorgesehen.

Hentschel: Bisher lag nur eine Grobschätzung der technischen Gebäudeausrüstung vor. Nachdem das Ingenieurbüro, das im Herbst 2007 eigens dafür ausgesucht wurde, die gesamte technische Infrastruktur im Detail berechnet hat, ergab sich hier eine 80-prozentige Steigerung gegenüber der Schätzung. Vorher stand dieser Posten gar nicht fest. Das hat mit diesem speziellen Bau zu tun. Es ist ein denkmalgeschütztes Gebäude, in das man zum Beispiel keine großvolumigen Lüftungskanäle legen kann. Es mussten Lösungen gefunden werden, die diesem Haus entsprechen. Erst recht, wenn die Stadt Krefeld mithalten will mit den Museen in Düsseldorf und Duisburg.