Musik und Kunst bei der Kresch-Premiere
Das Bühnenbild wird im Laufe des Stücks entworfen und auf zwei Leinwände projiziert.
Krefeld. Das Kresch erfindet sein Improvisationstheater neu. „Freispielplatz 14+“ feiert am morgigen Freitag Premiere. Kunst und Musik ergänzen die Improvisation. Während die Schauspieler aus den Anregungen des Publikums Neues entstehen lassen, entwickeln Lukas Weber und Inga Lankenau Musik und Illustrationen zum Stoff.
Improvisationstheater gibt es im Kresch schon seit mehr als 20 Jahren; der künstlerische Leiter Helmut Wenderoth verweist darauf, „dass wir 1996 die Deutschen Meister im Theatersport waren“. In diesem Genre spielen zwei Gruppen gegeneinander — das Publikum liefert nicht nur die Anregungen, sondern entscheidet auch, wer die Regeln des Schauspiels gefälliger umsetzt.
Die Künstlerin Inga Lankenau wird morgen während des Stücks an einem Computer malen und damit das Bühnenbild und die Attribute der Schauspieler verändern. Zu sehen ist das Ergebnis mittels Beamer auf zwei Leinwänden. So könnte zum Beispiel für Schauspielerin Ilka Luza eine Krone gezeichnet werden. Wie stark die Ebenen Schauspiel, Kunst und Musik wechselseitig aufeinander wirken, kann man erst bei der Premiere sehen.
Was man üben kann, ist der Umgang mit dem Stoff: „Alles ist Material“, besagt eine der Regeln dieser Form von Schauspiel. Für die Premiere hat Ilka Luza schlichte graue Kleidung vorgeschlagen: Das gibt eine gute Folie für Farben und Formen vom Zeichenstift.
Üben kann man auch die Aufmerksamkeit für Szenen aus dem Leben: „Ich habe ganz viel Platz für unnütze Informationen in meinem Kopf“, sagt Ilka Luza. Und daraus kann sie dann frei gestalten. „Improvisieren ist nicht Malen nach Zahlen’“, sagt sie, „sondern die Kunst des Miteinanders. Wir trainieren das Zusammenspiel“, sagt sie. So wird jeder Abend in dieser Form ein anderer. „Das hängt auch von der Befindlichkeit des Publikums ab“, sagt Leiter Helmut Wenderoth. „Wir nehmen an, was von außen kommt, und machen etwas daraus.“