"Oh Napoleon": Gitarrenpop zum Wohlfühlen
Oh Napoleon haben ihr Debüt-Album im Magnapop vorgestellt.
Krefeld. Noch vor zwei Monaten gestaltete es in der Kulturfabrik das musikalische Aufwärmprogramm für die südafrikanische Band The Parlotones. Nun trat das Krefelder Quintett Oh Napoleon am Freitag im gegenüberliegenden Magnapop auf, um sein Major-Debüt „Yearbook“ erstmals dem heimischen Publikum vorzustellen.
Angeführt von der 21-jährigen Sängerin Katrin Biniasch stellte die Newcomerband eindrucksvoll unter Beweis, warum sie trotz des sperrig-frankophilen Namens als ambitionierte Pop-Hoffnung abseits von Größen wie Silbermond oder Juli gehandelt wird.
So gelingt es Oh Napoleon, die nett verpackten und gerade mal auf LP-Länge gebrachten Lieder von ihrem Erstling „Yearbook“ auch live in ein leicht konsumierbares Gesamtpaket zu fassen.
Begleitet von perlenden Pianoklängen bieten die fünf jungen Krefelder den knapp 100 Zuhörern vor allem Gitarrenpop zum Wohlfühlen, verträumte Melancholie und eingängige, dem Ohr schmeichelnde Melodien.
Getragen von der einfühlsamen, samtweichen Stimme von Frontfrau Katrin Biniasch, entwickelt das Quintett bei Songs wie „Chicago“ oder „I Don‘t Mind“ einen entspannten Groove, der das Publikum trotz der dezenten Akustik restlos begeistert. Vor allem zu Songs wie dem sehnsuchtsvollen „Lovers In Your Head“ badet die Band in ihrem breit angelegten Harmoniebecken, das auch mal — wie bei „The End Of Science“ — in minimierter Akustikversion überzeugen kann.
Als kleine Appetithappen für die weitere Zukunft hatten die jungen Musiker, die jetzt wieder als Support auf kurze Deutschland-Tour gehen, zudem noch drei neue Songs, darunter „27“, mit im Gepäck. Sie reihen sich nahtlos in die Gruppe der netten, geschickt auf internationales Format gemachten Lieder ein.
Und wer weiß: Vielleicht dient demnächst das erste Wort des Bandnamens nicht als Abkürzung für den US-Bundesstaat Ohio, sondern als Ausdruck für eine neue musikalische Überraschung aus Krefeld.