Kultur in Krefeld Profis dürfen proben – aber wie geht es Freizeit-Orchestern?

Krefeld · Die Covestro Symphoniker mussten Konzerte absagen. Nun planen sie für 2021 – wenn sie denn zusammen musizieren dürfen.

Die Covestro Symphoniker im Konzert.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Was die musikalische Kulturlandschaft blühend, vielseitig und gegen alle negativen Trends so robust und kraftvoll macht, ist auch die Vielzahl an semiprofessionellen oder Laien-Ensembles. Diese Orchester, Chöre und Kammermusik-Formationen machen den musikalischen Alltag von vielen leidenschaftlichen Musikliebhabern aus. Sowohl aktiv als auch passiv. Diese Ensembles sind – auch historisch gesehen – die Wiege einer bürgerlichen Musikkultur. Doch ist dieser Humus auf dem, auch abseits des professionellen Kulturbetriebs, Blüten der Kunstmusik sprießen, bedroht. Corona macht alles, was in Gemeinschaft passieren muss, kompliziert, derzeit sogar unmöglich.

Also auch das Musizieren der Covestro Symphoniker Krefeld, die bis Ende 2019 noch Bayer-Symphoniker hießen. Wie der Pressesprecher und stellvertretende Vorsitzender Klaus Elfes berichtet, ist die Stimmung bei dem ambitionierten Orchester „gedämpft“. Das ist kein Wunder. Die Herbstkonzerte, die im November geplant waren, mussten abgesagt werden – hatte man auch das Programm eigentlich ganz Corona-gerecht auch mit kompakteren Besetzungen geplant. Der Lockdown-Light, der auch für Freizeit-Orchester nichts „Leichtes“ hat, mache aber auch Proben unmöglich; während diese für Profis erlaubt sind.  „Wir sind ja Freizeitbeschäftigung“, erklärt Elfes. Zudem ist das Arbeiten als Orchester unter ohnehin geltenden Abstands-Regeln kompliziert.

„Viele ziehen sich auf Hausmusik zurück“, erklärt Elfes, wie die Orchestermitglieder mit der Situation umgehen; denn an reguläre Treffen mit anderen Musikern ist derzeit nicht zu denken. Viele Musiker seien aber sehr vorsichtig, entweder, weil sie selbst zur Risikogruppe gehörten oder etwa im Schuldienst arbeiten und besonders darauf achten wollen, andere nicht zu gefährden. Man nimmt Corona ernst.

 Wenngleich man an digitale Proben nicht gedacht habe – dies hätte nicht funktioniert, erklärt uns Elfes, so gibt es zumindest eine Vorstandssitzung als Video-Konferenz. Dort wird das Programm für die geplanten Konzerte Ende Mai besprochen. Auch ein vorweihnachtliches Konzert am 1. Advent 2021 ist geplant. Wenn die Lage es erlaubt, zu proben und zu spielen. „Wir planen weiterhin mit kleinen Besetzungen“, sagt Elfes, denn so könne man Proben eher realisieren. Wenn überhaupt. Aktuell mussten geplante Neujahrskonzerte in Tönisforst abgesagt werden.