Rückblick auf die große Theaterkrise

Intendant Jens Pesel dankt – und kritisiert die Politik.

Krefeld. Der Winter, "als alles auf der Kippe stand", ist den Theaterfreunden noch sehr präsent. Inzwischen ist Sommer, und im "kuscheligen" Zelt vor dem TaZ begrüßt der Vorsitzende Heinrich Rungelrath die Mitglieder zur jährlichen Versammlung.

Nicht immer für die Öffentlichkeit ersichtlich, habe der Verein dem Theater in der schweren Zeit der Krise beigestanden, betont Rungelrath. Das Engagement habe in der Kundgebung auf dem Theaterplatz gegipfelt.

Generalintendant Jens Pesel dankt den Theaterfreunden für ihre Unterstützung und findet zur Finanzdiskussion noch einmal deutliche Worte. Mit Blick auf die Politik spricht er von einer "Allianz zum Ignorieren der Sachlage". Die Minimalergebnisse, die man im März endlich erzielt habe, hätte man auch im Oktober schon haben können. "Die respektlose Sprache hat bei uns Theaterleuten tiefe Wunden hinterlassen", sagt Pesel.

Ein positives Resümee zieht der Intendant zur Spielstätte TaZ. Er lobt die Zusammenarbeit mit den SWK. Das Ausweichquartier habe sich als "wirkungsmächtiger" Ort erwiesen, und so werde es auch ein Abschied mit Wehmut sein, so der Intendant.

Noch ohne Wehmut blickt er auf die kommende Spielzeit, die seine letzte sein wird. Die Theaterfreunde werden dann die Produktionen "Don Carlo", "Amadeus" und "Buddenbrooks" mit je 2000 Euro finanziell unterstützen. Im vergangenen Jahr förderten sie das Gemeinschaftstheater mit 10 000 Euro und sammelten erfolgreich Spenden für Stuhlpatenschaften der insgesamt rund 700 Sitze im sanierten Stadttheater.