Sinfoniekonzert: Mit Augen und Ohren im Weltall
Der 6. Teil der Reihe dreht sich um Himmelskörper.
Krefeld. Die Betrachtung des Sternenhimmels hat die Menschheit schon immer fasziniert und inspiriert. Im 6. Sinfoniekonzert der Niederrheinischen Sinfoniker wird unser Publikum das populärste Werk zu diesem Thema, „Die Planeten“ von Gustav Holst, nicht nur hören, sondern auch multimedial erleben können.
Extra für dieses Konzert entstandene Videografiken führen uns auf einer Großleinwand ins Weltall. In der Orchestersuite fungieren die Himmelskörper als Metaphern für Aspekte des menschlichen Charakters und bilden die Grundlage für verschiedene Stimmungen und Gefühle. Bravourös nutzt Holst den orchestralen Klangreichtum, um sieben höchst unterschiedliche Sätze zu kreieren, wobei für ihn eher die Astrologie als die Astronomie als Ausgangspunkt zu dienen scheint.
In der Entstehungszeit der Komposition war ein Planet, nämlich Pluto, noch nicht entdeckt. Das hat der Dirigent Kent Nagano zum Anlass genommen, beim englischen Komponisten Colin Matthews zur Ergänzung der „Planeten“ den „fehlenden“ Satz zu beauftragen. Zu seinem Pech wurde Pluto mittlerweile zum Zwergplaneten degradiert, aber diese spannende Ergänzung wollte ich den Konzertbesuchern nicht vorenthalten. „Pluto - Der Erneuerer“ schließt sich unmittelbar an den letzten Satz von Holsts Werk an — eine musikalische Brücke zu unserer Zeit.
Eine ganz andere Herangehensweise als Gustav Holst hat György Ligeti in der Komposition „Atmosphères“ gewählt: „Die Musik erweckt den Eindruck, als ob sie kontinuierlich dahinströmen würde; was wir hören, ist eigentlich ein Ausschnitt von etwas, das schon immer angefangen hat und noch immer weiterklingen wird“, so Ligeti. Seine hypnotischen, leisen Klänge hat der Filmregisseur Stanley Kubrick für sein Weltraum-Epos „2001 — Odyssee im Weltraum“ ausgewählt und das Werk so für ganz neues Publikum zugänglich gemacht.