Tänzerin mit koketter Kappe

Der Kölner Fotograf Paul Kalkbrenner zeigt in der Fabrik Heeder Porträts von Choreographen.

Krefeld. Zur Internationalen Tanzmesse NRW, die alle zwei Jahre in Düsseldorf stattfindet, zieht es naturgemäß viele Choreographen, die sich dort präsentieren wollen. Bei der letzten Messe im Jahr 2006 erhielt der Kölner Fotograf Paul Kalkbrenner den Auftrag, die Angereisten zu portraitieren. Er bat sie zu diesem Zweck, sich im Umfeld des Düsseldorfer Ehrenhofs durch Bewegung auszudrücken.

Bei dieser Fotosession entstanden 58 Portraits, die jetzt parallel zur Tanzreihe "fused” in der Fotogalerie der fabrik Heeder gezeigt werden. "Choreographers on stage - Portraits im Raum” heißt die Ausstellung.

Die Farbfotos im Format 28 mal 35 Zentimeter zeigen nicht nur 58 Portraits, sondern stellen gleichzeitig eine Erkundung des Komplexes Ehrenhof dar. Kunstpalast, Kunstmuseum, NRW-Forum und Tonhalle bilden dieses Ensemble, das durch Parkelemente aufgelockert wird.

Viele der abgelichteten Choreographen waren schon in der Fabrik Heeder zu Gast, etwa die Düsseldorferin Sabine Seume. Einmal hat sich Seume sehr theatralisch in Szene gesetzt, da liegt sie auf einem Bahngleis, ein anderes Mal eher rätselhaft. Da nutzen sie und der Fotograf die Spiegelung einer Scheibe gleichsam für ein Doppelportrait, bei dem Sabine Seume den Betrachter einmal anschaut, sich einmal von ihm abwendet.

Henrietta Horn, die Leiterin des Folkwang Tanzstudios, hat sich eine kokette Kappe aufgesetzt, die aus dem Kostümfundes eines ihrer Stücke stammen könnte. Man sieht sie von der Seite, auf einer Treppe stehend. Spitze Fingerkappen und eine Sonnenbrille unterstreichen weiterhin die Verspieltheit ihrer Selbstinszenierung.

Die Koreanerin In-Jung Jun hat sich als Ort für den Fototermin die Passage zwischen Tonhalle und Kunstakademie ausgesucht. Dort lehnt sie verträumt an der großflächigen Dia-Installation und schließt die Augen, ein seltener Anblick dieses Energiebündels.

Die Liste ließe sich fortsetzen, zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich die Fotografierten fast alle sehr individuell präsentieren und dass Kalkbrenner die Choreographen mit wenigen Ausnahmen sehr unaufdringlich, das heißt ohne spektakuläre Effekte ins Bild gerückt hat (bis zum 6. Januar 2008).