Lkw-Verkehr auf der Kölner Straße: Stillstand

Die Herabstufung der B9 zur Kommunalstraße ist nicht in Sicht. Fischelner müssen Lkw ertragen, weil entlang der A44 Verbotsschilder fehlen.

Krefeld. Die Menschen in Fischeln werden noch länger mit dem Schwerlastverkehr auf der Kölner Straße leben müssen. In einem Schreiben des Landesverkehrsministeriums an die Stadt heißt es, dass der Luftreinhalteplan keine Basis für Schilder entlang der A44 biete. Mit den Schildern sollte erreicht werden, dass die Lastwagen die Autobahn nicht in Fischeln verlassen, sondern die Ausfahrt Fichtenhain nehmen, um dann über die Oberschlesienstraße Richtung Innenstadt zu fahren.

„Nachvollziehen kann ich das Schreiben nicht“, sagt Planungsdezernent Thomas Visser. Er hatte sich bislang auf Absprachen mit der Bezirksregierung verlassen. Demnach sollte mit Hilfe des Lkw-Routenkonzeptes eine andere Verkehrsführung für Lastwagen über 7,5 Tonnen erreicht werden. Das Konzept ist so gut wie fertig und wird nun der Bezirksregierung in Düsseldorf vorgelegt.

Bernd Hamacher bestätigt die Absprachen. „Wenn Krefeld ein schlüssiges Konzept vorlegt, stellen wir die Lkw-Durchfahrtverbote für die B9 an der A44 auf“, so der Sprecher der Bezirksregierung. Von dem Schreiben des Verkehrsministers wisse er nichts. „Sollte es den Brief geben, ergibt sich aber eine neue Sachlage.“

Dass die enge Fischelner Ortsdurchfahrt den zunehmenden Schwerlastverkehr nicht verkraften kann, ist in Krefeld seit Jahren bekannt. Im Herbst 2008 fasst der Rat den Beschluss, die B9 (Kölner Straße) zur Kommunalstraße herabzustufen. Diese Umwidmung müssen Bund und Land abnicken. Die notwendigen Unterlagen wurden laut Oberbürgermeister Gregor Kathstede erst im November 2009 vom Landesbetrieb Straßen an das Landesverkehrsministerium übergeben. Fortschritte gab es seitdem nicht. Die „Überprüfung der Netzfunktionen sämtlicher Bundesstraßen“ dauert an.

Für Bewegung schien der Luftreinhalteplan zu sorgen. Der schreibt seit November 2010 vor, dass die Kölner Straße zwischen A44 und Gath zur Durchfahrt für schwere Lkw gesperrt ist. Entsprechende Schilder hat die Stadt aufgestellt. Wirkung zeigen die Hinweise aber nicht: Von einer Verringerung des Schwerlastverkehrs kann in Fischeln keine Rede sein. Was fehlt, sind die Schilder entlang der Autobahn.

Eine sichtbare Verkehrsüberwachung gibt es bislang ebenfalls nicht. Karl-Josef Klauer, Leiter der Direktion Verkehr der Krefelder Polizei, teilt in einem Schreiben an die Verwaltung mit, dass es bislang auf der Kölner Straße in Fischeln keine Schwerpunktkontrollen gegeben habe. Das Durchfahrtverbot werde im Rahmen allgemeiner Kontrollen überwacht.