Fußball Abstieg des KFC bringt Derby-Zeit mit Freud und Leid
Der Abstieg des KFC Uerdingen beschert Krefelder Fans sechs Lokalduelle in Fahrraddistanz.
Krefeld. Wiedersehen macht Freude heißt es im Volksmund. Das gilt aber nicht für jeden. Beim KFC Uerdingen dürfte sich die Lust auf die Begegnungen mit dem VfR Fischeln oder dem TuS Bösinghoven in der kommenden Oberligasaison in Grenzen halten, hatte der frühere DFB-Pokalsieger die Rückkehr in die Oberliga doch nicht auf seiner Agenda.
Die Klubs von der Kölner Straße und vom Meerbuscher Windmühlenweg dürften sich eher über die zusätzlichen Derbys freuen. Nur vier Kilometer Luftlinie liegen zwischen den einzelnen Spielstätten der drei Teams. Sechs Lokalduelle in Fahrraddistanz. Das gab es in der Oberliga zuletzt in der Spielzeit 12/13, als der KFC, Fischeln und der TuS gemeinsam in der fünften Klasse kickten.
Blau-Rot oder Rot-Blau? Die Uerdinger werden sich mit dem Wuppertaler SV um den einzigen Aufstiegsplatz zur Regionalliga streiten müssen. Der in der abgelaufenen Saison vom Kurs abgekommene Krefelder Traditionsklub will wieder hoch und wird mithilfe des Sportlichen Leiters Horst Riege eine schlagkräftige Truppe zusammenstellen. Dieser forderte längst eine höhere Identifikation der Spieler mit dem Verein — statt Wanderarbeitern. KFC-Boss Lakis wollte eigentlich in der neuen Saison um den Aufstieg in die 3. Liga mitspielen, nun zieht der KFC mit seinem Gefolge „wieder über die Dörfer“, wie Fans der Rückkehr in die Oberliga entgegenblicken.
Das Team von Trainer Josef Cherfi will den Erfolg der abgelaufenen Saison bestätigen. Die 49 Punkte und der vorzeitige Klassenerhalt sollen kein glücklicher Ausreißer nach oben gewesen sein. Die Grün-Weißen wollen sich in der Liga etablieren und kein verflixtes zweites Jahr wie 2010/11 in der Niederrheinliga erleben, als es nach dem Klassenerhalt bergab ging.
Klubchef Thomas Schlösser und Cheftrainer Cherfi suchen noch einen Vollstrecker, der 15 Tore oder mehr garantiert. Nach dem Raketenstart mit acht Siegen in neun Spielen gab es vor allem in der Rückrunde einen längeren Durchhänger. Mehr Konstanz über die lange Strecke wird nötig sein, es sei denn Fischeln schafft erneut eine derartige Siegesserie wie zum Saisonstart. Der Aufsteiger eröffnete die Spielzeit mit sieben Siegen in Folge.
Der Unterhaltungsfaktor in Spielen mit TuS-Beteiligung war stets hoch. Bösinghoven schoss 71 Tore, kassierte aber auch 64. Mehr Balance soll her. In der Defensive wird im Sommer nachgebessert, auch taktisch. Der beste Stürmer Takehiro Kubo (20 Treffer) wandert ab. Ihn ersetzen soll Brian Günther, wenn der TuS demnächst als TSV Meerbusch (nach Fusion mit ASV Lank) um Punkte kämpft. Seit 2011 ist der TuS Mitglied der Oberliga. Gegen Fischeln und den KFC ist Bösinghoven aber noch ohne Sieg.