Fußball Die Amateure schnüren wieder die Fußball-Schuhe

Krefeld · Von der Landesliga bis zur Kreisliga: Am Sonntag beginnt die Amateur-Fußball-Saison 2019/20. Unsere Redaktion stellt die Teams vor. Wer sind die Favoriten? Wer hat sich auf dem Transfermarkt sinnvoll verstärkt? Und welche Mannschaften treffen zum Auftakt aufeinander? Hier gibt es den Überblick.

Symbolbild

Foto: picture alliance / dpa/Soeren Stache

Vier, fünf, sechs Wochen Vorbereitung sind vorbei. Ab dem Wochenende schnüren die Fußballer der Amateurligen in Krefeld wieder die Schuhe. Von der Landesliga bis zur Kreisliga stehen samstags und sonntags wieder die hiesigen Fußballer im Vordergrund. Angeführt vom VfR Fischeln und Teutonia St. Tönis, den ranghöchsten Vereinen im Kreis, geht es für Teams und Trainer ab Sonntag wieder um Punkte für den Aufstieg oder gegen den Abstieg. Unsere Redaktion hat die wichtigsten Informationen zum Start in die Amateur-Fußball-Saison 2019/20 zusammengefasst.

Landesliga

„Es wird Zeit, dass es losgeht“, findet Fischelns neuer Trainer Karl-Heinz Himmelmann, der mit dem VfR am Sonntag um 15.30 Uhr die Landesliga-Meisterschaft mit dem Heimspiel gegen Aufsteiger Blau-Weiß Dingden einleitet. Das neu formierte Team muss sich erst noch finden. Himmelmann fordert Mut von seiner Mannschaft, die nun von David Machnik (28) als Kapitän angeführt wird. Vize ist der Rückkehrer Michael Enger (30), der gleich mal im Pokalspiel gegen den Wuppertaler SV traf. Beide gehören zu den Erfahrensten im verjüngten Kader und sollen Halt geben, „helfen und unterstützen“, wie es Himmelmann sagt: „Wir müssen Fuß fassen in der Liga. In der Breite haben wir viele gute Fußballer, die schon Landesliga gespielt haben.“ Vor allem soll das Team auch um die Gunst der Zuschauer spielen. „Wir wollen das Publikum zurückgewinnen, sonntags tollen Fußball bieten“, sagt der frühere Torjäger Himmelmann.

Beim anderen hiesigen Landesligisten Teutonia St. Tönis übt Trainer Bekim Kastrati vor dem Saisonstart ebenfalls Zurückhaltung. „Nach den ersten Spielen wissen wir, wo wir stehen. Ich erwarte eine starke Liga mit einem schweren Auftaktprogramm für uns“, so Kastrati. Sorge bereitet ihm der dünne Kader. Einige Spieler fehlen zum Start verletzt oder angeschlagen. Zudem ist noch unklar, wann Santiago Suaterna Florez zum Team stößt. Der Kolumbianer weilt noch in seiner Heimat. Anders als bei seinem Bruder Julian, der vom SV Straelen nach Teutonia gewechselt ist, gibt es bei Santiago Suaterna Florez Probleme mit dem Visum.

Weitere Neuzugänge sind nicht ausgeschlossen um die Saisonziele nicht aus den Augen zu verlieren. Kastrati: „Wir wollen neben einer besseren Platzierung in der Abschlusstabelle auch besser Fußball spielen. Dazu haben wir zum Beispiel mit Kevin Breuer die entsprechenden Spieler geholt.“

Bezirksliga

Für die hiesigen Bezirksligisten gilt es in diesem Jahr vorrangig den Klassenerhalt zu sichern. Mit dem SV Vorst und dem VfL Willich sind zwei Vereine aufgestiegen, der SSV Grefrath konnte den Abstieg in der Relegation gerade so vermeiden. In Gruppe drei bilden sie mit der Fortuna Dilkrath und TuRA Brüggen das Fünfer-Gespann aus dem Fußballkreis sechs. Die Gegner stammen vor allem aus dem Gladbacher Kreis. Vorst-Trainer Marcel Fischbach: „Alle sind positiv gestimmt, wir wollen uns in der Liga etablieren und die Klasse halten.“ Willich-Trainer Roland Glasmacher, sagt vor dem Saisonstart: „Es wird ein enges Rennen gegen den Abstieg. Unsere Mannschaft hat sich kaum verändert, der Klassenerhalt ist das oberste Ziel.“

Anders sind die Voraussetzungen beim VfL Tönisberg, die als einziger Klub in der Gruppe vier gelandet und dort auf die Teams aus dem Kreis Kleve/Geldern sowie Moers trifft. Neu-Trainer Andreas Weinand setzt auf eine junge Mannschaft, will attraktiven Fußball sowie Kurzpass-Spiel sehen. Er sagt: „Wir haben eine andere Philosophie und müssen schauen, wie es verinnerlicht wird. Wir haben keine konkrete Zielsetzung und wollen gucken was geht.“

Kreisliga A

Die Fußball-Kreisliga A hat in der anstehenden Saison kräftig an Schlagkraft gewonnen. Dies liegt nicht nur an den starken Bezirksligaabsteigern VfB Uerdingen, SSV Strümp und Dülkener FC. Auch den drei Aufsteigern Teutonia St. Tönis II, TIV Nettetal und SV St. Tönis wird einiges zugetraut. Darüber hinaus haben sich etablierte Teams, wie der TSV Bockum, FC Hellas und SC Schiefbahn, gut verstärkt, so dass mit einer äußerst interessanten Saison zu rechnen ist.

Mit den Prognosen, insbesondere den möglichen Aufstieg betreffend, halten sich die Trainer aber äußerst bedeckt. Lediglich Andre Rogge als Coach des TSV Bockum und Andre Küppers, der Trainer des TSV Kaldenkirchen, wagen sich aus der Deckung und streben Platzierungen im oberen Bereich an. „Wir wollen oben ein wenig mitspielen“, sagt Andre Rogge. Andre Wienes, Chefcoach des Hülser SV, will vorrangig den Nachwuchs einbauen und sagt: „Wir wollen die Mannschaft weiter entwickeln, ansonsten streben wir den Klassenerhalt an.“

Sehr zurückhaltend äußerst sich Trainer Stefan Rex vom VfB Uerdingen und hält sich mit einer Saisonprognose bedeckt: „Wir haben eine Fülle an verletzten Akteuren. Wir müssen in den kommenden Wochen erst einmal sehen , wer so nach und nach ins Team zurückkehrt.“ Trotz des Abstiegs konnten die Uerdinger zwölf Akteure aus dem Bezirksligakader halten. Starken Beistand erhält Rex auf der Trainerbank. Mit Sascha Hein (zuletzt Linner SV) bekommt der langjährige VfB-Coach einen guten Co-Trainer an seine Seite.

Kreisliga B

Es wird eine Saison in der Kreisliga B mit großen Namen. Ganze 15 Erstvertretungen sind auf die zwei lokalen Gruppen verteilt, darunter eine Vielzahl von Traditionsvereinen. Einige peilen den Aufstieg in die A-Liga an, doch nur der Erste steigt in der jeweiligen Gruppe auf. Die Mannschaften erwarten ein enges Rennen, Schwächephasen sind nicht erlaubt. In Staffel zwei gilt vor allem der SV Oppum als Favorit, dahinter liebäugelt auch der CSV Marathon mit einem Aufstieg; Geschäftsführer Axel Wiebus: „Wir wollen hoch, alles andere wäre fatal.“

Der VfR Krefeld und die Borussia Oedt gehören ebenfalls zum erweiterten Kreis. Sowohl der TSV Meerbusch als auch der VfL Willich sind in beiden Gruppen vertreten, es bleibt abzuwarten, in welche Liga beide Teams ihre Top-Mannschaft schicken. Dort gelten die beiden Vereine aber ebenfalls als Mitfavoriten. Angeführt von den beiden A-Liga-Absteigern Linner SV und TuS Gellep ist die Leistungsdichte in Gruppe drei hoch. Top-Favorit ist Union Krefeld. Neben den beiden Absteigern will auch SuS Krefeld ein Wörtchen mitreden. Trainer Joannis Vassilakos: „Der Aufstieg geht nur über Union. Wir wollen mit unserem jungen Team eine gute Rolle spielen.“