Fußball: VfR lässt die Puppen tanzen
Die Fischelner Spieler freuen sich auf die brisanten Derbys in der Liga mit dem den KFC Uerdingen.
Fischeln. Der Jubel im Krefelder Süden ebbte auch am Abend des historischen Aufstieges nicht ab. Historisch, da der VfR noch nie in seiner Vereinsgeschichte ligamäßig so hoch gespielt hat, und weil Fischeln nun der erste Krefelder Verein seit 1968 ist, der gemeinsam mit dem KFC Uerdingen (ehemals Bayer Uerdingen) in der gleichen Liga spielt.
Mit dem Mannschaftsbus trat der künftige Fußball-Niederrheinligist die Heimfahrt aus Richrath an, um dann in der Gaststätte "Am Rathaus" an der Kölner Straße die sogenannte "dritte Halbzeit" zu genießen. Natürlich ließ sich kein Akteur die Feierlichkeiten entgehen. Präsident Thomas Schlösser war in Geberlaune und stimmte selbst das eine oder andere Lied an, welches von den Fischelner Kickern stimmgewaltig und textsicher fortgesetzt wurde. Ob das "Fliegerlied" oder Fußball-Hymnen wie "You’ll never walk alone", der Aufsteiger wusste auch an diesem Abend auf alle Eventualitäten eine Antwort.
Der Druck der vergangenen Wochen fiel spürbar bei allen Verantwortlichen ab. "Es war schon ein Riesenerfolg, dass wir aus der Bezirksliga in die Landesliga aufgestiegen sind. Aber dass der VfR Fischeln nun auch noch den Sprung in die Niederrheinliga geschafft hat, gleicht einem Wunder", sagte der Vorsitzende Schlösser. Fest steht auch, dass der Vertrag mit Cheftrainer Dieter Hußmanns verlängert wurde. Der Coach, der es geschafft hat, die Mannschaft über vier Jahre an der Tabellenspitze zu halten, wird also auch in der kommenden Saison an der Seitenlinie stehen, wenn der VfR neben den brisanten Derbys mit dem KFC Uerdingen entweder Union Solingen oder den VfB Speldorf an der Kölner Straße begrüßen darf.
Doch der Erfolg hat bekanntlich viele Väter: Auch Co-Trainer Lutz Schoofs freut sich auf die kommende Saison: "Ich freue mich für den Verein und für die Stadt. Für Krefeld ist es eine tolle Sache, dass zwei Teams in der Niederrheinliga spielen dürfen. Vor allem freue ich mich auf die Derbys mit dem KFC." Neben Schoofs gehört auch Torwarttrainer Ralf Rusbült zum erfolgreichen Trainerstab. Aber auch Mannschaftsarzt Dieter Kehrbusch ließ sich die Aufstiegsfeier nicht nehmen. "Fischeln könnte das Schalke von Krefeld werden. Wir sind der Underdog, der aber bestimmt sehr viele Sympathisanten hat", sagt der Doc.
Egal wen man fragt, die Duelle mit dem KFC in der Meisterschaft sind für fast alle Spieler des VfR der heimliche Höhepunkt der kommenden Saison. Doch auch im Moment des größten Erfolges wachsen in Fischeln die Bäume nicht in den Himmel. "Wir sind alle sehr erleichtert, dass wir es endlich geschafft haben. Es ist für uns alle eine große Herausforderung, in der Niederrheinliga spielen zu dürfen. Das Ziel bei uns kann aber nur lauten, den Klassenerhalt zu schaffen", sagt Angreifer Thomas Bahr, der mit seinen 13 Toren maßgeblich zum Erreichen des großen Ziels beigetragen hat.
Auch Dauerbrenner Holger Kox, der in diesem Jahr 33 wird, will in der Niederrheinliga noch einmal angreifen. "Es ist wie ein Traum für mich. Ich möchte noch ein Jahr als Stammkraft mitwirken und einmal in der Meisterschaft gegen den KFC spielen."
Der Matchwinner vom Sonntag heißt aber Ömer Uzbay, der im Vorjahr nach einem Kreuzbandriss im entscheidenden Saisonfinale ausfiel und in diesem Jahr mit einem Doppelpack in Richrath die Weichen Richtung Niederrheinliga stellte. "Ich freue mich auf besseren Fußball, viele Fans und natürlich den KFC Uerdingen. Es steckt viel Potenzial in der Mannschaft. Mit unserem Trainerteam werden wir unser Ziel auch nächstes Jahr erreichen", sagt der Angreifer.