Galopp: Gute Laune dank Irish Silk
6500 Besucher auf der Rennbahn sehen den Erfolg des Wallachs.
Krefeld. Drängelnde Rennbahnbesucher auf dem Weg zum Führring oder zur Siegerehrung sind auf deutschen Galopprennbahnen eher selten. Bestenfalls bei großen Renntagen in Baden-Baden-Iffezheim oder am Derbytag in Hamburg kann man das beobachten. 6500 Besucher verfolgten am Sonntag auf der Stadtwald-Rennbahn in Krefeld die Eröffnung der Grasbahn-Saison 2011. Bei anhaltendem Sonnenschein war die Laune der Gäste bestens. Selbst ältere Krefelder konnten sich an eine derart prall volle Bahn nur schwerlich oder gar nicht erinnern.
Sogar die Rennprogramme waren schnell vergriffen, und es wurde eiligst kopiert. „Das Krefelder Publikum hat unsere Bemühungen honoriert, und es hat sich auch bewährt, die Engeriesparmesse als Partner im Boot gehabt zu haben“, sagte Rennclub-Präsident Jan Schreurs, der versprach, über vereinzelte Kritik an der Gastronomie zu reden.
Mit insgesamt 187 518,45 Euro wurde der bislang beste Wettumsatz in dieser Renn-Saison erzielt. Die Pferde mit dem größten Potenzial für die Zukunft liefen im dritten Rennen. Überzeugend sicherte sich diese Prüfung der Hengst Saltas aus dem Gestüt Ittlingen mit Jockey Andrasch Starke. „Saltas wird sicher auch ein gutes Pferd. Ob es zum Derbysieger reicht, muss man abwarten“, sagte sein Trainer Peter Schiergen. In früheren Jahren liefen in diesem Rennen die späteren Derbysieger Shirocco, Nicaron und Kamsin.
Eines der wenigen Jagdrennen im deutschen Rennkalender wurde in überzeugender Manier vom Favoriten Gelon mit dem Championjockey Cevin Chan aus Hamburg gewonnen. Der Krefelder Kaufmann Horst Wittfeld als engagierter Kämpfer für den Hindernissport hatte das Rennen initiiert.
Die gute Laune des Rennclub-Präsidenten hatte allerdings noch eine andere Ursache. Sie trug den Namen Irish Silk. Der vierjährige Wallach gewann mit Jockey Terence Hellier den Energie-Effizienz-Preis und galoppierte 3000 Euro in die Kasse der Besitzergemeinschaft Stall Schöne Aussicht. Der Krefelder Trainer Mario Hofer dachte schon an die Zukunft: „Er läuft am 17. April wieder in Krefeld.“ Dann steht als Höhepunkt das Dr.-Busch-Memorial an.
Peter Schiergen war nicht nur mit Saltas erfolgreich. Den Preis der Wohnstätte Krefeld holte sich der von ihm trainierte Wallach Fight for Freedom, den ebenfalls Andrasch Starke ritt. Zufrieden war auch die altgediente Krefelder Besitzergemeinschaft Stall Samt und Seide. Ihr Intercom belegte im achten Rennen mit der Viererwette und einem großen Feld den zweiten Platz hinter Ocareion. Lange sah es sogar nach einem Sieg aus. Sieglos blieb diesmal der 16-jährige Dennis Schiergen. Die große Hoffnung Super Eagle endete im letzten Rennen nur auf dem dritten Platz.