Krefeld Hajo Ploenes — Krefelds Mr. Tennis

Vorsitzender von BW Krefeld wird für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Krefeld. Wenn es um die gelbe Filzkugel geht, macht ihm keiner etwas vor. Hajo Ploenes ist Krefelds Mr. Tennis. Er hat als Jugendlicher die Weltelite aufgemischt und holt als Erwachsener die Tenniswelt an die Hüttenallee. Für seine Verdienste und sein nimmermüdes Engagement erhält er den Ehrenpreis für sein Lebenswerk bei der WZ-Sportlerehrung.

Er hat kein Problem mit seinem Alter: „Ich habe mit fünf Jahren angefangen zu spielen, das war 1948“, berichtet er Moderator Olaf Kupfer und den vielen Gästen vom Podium aus. „Die Tennisplätze am Neuer Weg lagen nur 50 Meter von zu Hause entfernt, der Fußballplatz 80 Meter und das Eishockeystadion 100 Meter.“

Ein Jahr später trat er in den HTC Blau-Weiß ein. Sein Talent war kaum zu toppen. 1957 gab er sein Debüt in der ersten Herrenmannschaft in der höchsten Klasse am Niederrhein. 1958 wurde er deutscher Einzelmeister U 16, 1960 deutscher Doppelmeister in der Klasse U 18.

Ploenes: „Zwischen 1957 und 1961 absolvierte ich die meisten Jugendländerkämpfe aller deutschen Tennisspieler.“ 1962 wurde er deutscher Meister im Doppel U 21.

Das ist jedoch längst nicht alles. Ploenes hat sowohl den „heiligen“ Rasen in Wimbledon, im Mekka des Tennissports, als auch die rote Asche von Roland Garros betreten. „Ich erinnere mich noch ganz genau“, sagt er und lacht. „In Paris habe ich die ersten beiden Runden überstanden und musste mich dann dem späteren Sieger John Newcombe aus Australien 3:6, 3:6 geschlagen geben.“

Bei der Orange Bowl, dem World-Junior-Tennisturnier, lief es anders. „Ich hatte vorher nie auf Rasen gespielt und hatte Glück“, erzählt er und schmunzelt. „Als Linkshänder hatte ich Aufschlag und gewann locker das erste Spiel. Dann war Schluss: 1:6, 0:6.“

Durch die aktive Zeit kann er sich bestens auch in die internationalen Spieler hinein versetzen, die in der Bundesliga Jahr für Jahr bei Blau-Weiß Krefeld an der Hüttenallee aufschlagen. Deshalb kommen sie immer gerne wieder, wie beispielsweise Publikumsliebling Jürgen Melzer aus Österreich. Aber für Hajo Ploenes ist auch wichtig: „Ohne meine Familie hätte ich dies alles nicht geschafft.“