Aldekerk verlor den sicher geglaubten Punkt und Co-Trainer Uwe Möcking verfolgte im Stil von Bundestrainer Heiner Brand bei der WM 2009 die Unparteiischen Dominik Hungen und Andreas Spilges (Königswinter) übers Spielfeld. Beide ließen sich jedoch von ihrer Tatsachen-Entscheidung nicht abbringen und vermerkten die spektakuläre Situation im Spielbericht.

Das Derby dürfte für den Aufsteiger kostspielig werden. Denn neben der drohenden Geldstrafe (250 Euro) kostet laut Gebührenordnung des Deutschen Handball-Bundes ein Einspruch zusätzlich 500 Euro. "Das Siegtor wurde irregulär nach dem Schlusspfiff erzielt, zudem stand ein Uerdinger Spieler im Kreis”, monierte Aldekerks Trainer Burkhard Heesen.

Zum Durcheinander kam es, nachdem der Uerdinger Dominik Kasal samt Ball in der rechten Aldekerker Abwehrseite hängen geblieben war. Während die Gastgeber von einem Stürmerfoul ausgingen, wurde auf Freiwurf für Bayer entschieden. "Ich wollte den Ball und den habe ich bekommen. Der Rest war einfach”, sagte Tobias Reich.

Zum Unglücksraben avancierte Aldekerks Torhüter Florian Lindenau, der zuvor vier Siebenmeter entschärft hatte, aber in den Schlusssekunden unerklärlicher Weise sein Tor verließ. "Ich wollte den Freiwurf ausführen”, sagte der Ex-Hülser.

Nach einer verkorksten ersten Hälfte, in der die Gäste oft mit den Schiedsrichtern haderten, ließ die Bayer-Abwehr nur noch sechs Feldtore zu, dreimal traf der TVA noch per Siebenmeter. Dennoch führte Aldekerk mit 27:24, doch Uerdingen holte wieder auf. "Wir waren die bessere Mannschaft. Den Einspruch warten wir gelassen ab. Bei einer Wiederholung würden wir direkt für klare Verhältnisse sorgen”, sagte Bayer-Trainer Jörg Förderer.