Hockey CHTC-Torjäger Wellen rettet den Extrapunkt
Krefeld · Deutsche Hockey-Herren schlagen Olympiasieger Argentinien nach Penaltyschießen 9:8.
Es lag ausgerechnet an Niklas Wellen, dem Lokalmatador des Crefelder HTC, im Penaltyschießen gegen den Olympiasieger Argentinien für klare Verhältnisse zu sorgen. Und das gelang dem 24-Jährigen dann auch, nachdem er Torhüter Tomas Santiago ausgetanzt hatte. Das versöhnliche Ende eines langen, aber spannenden Hockeyabends auf der Gerd-Wellen-Anlage, der erst eine Stunde vor Mitternacht eine Entscheidung brachte. Die deutsche Nationalmannschaft verbuchte nach einem 3:3 nach regulärer Spielzeit auch noch den zweiten Punkt für sich bei diesem Pro-League-Länderspiel – durch ein 9:8 nach Penaltyschießen.
Gastgeber sprechen von
einer Willensleistung
Die allermeisten der 1863 Zuschauer hatten bis zum Schluss ausgeharrt und mitgefiebert. Auch das Penaltyschießen ging quasi in die Verlängerung. Die Schützen trafen und trafen, bis auf Matias Rey, der zwar noch den Videobeweis anforderte, aber nicht Recht bekam. Wellen setzte den Schlusspunkt, war nach dem Spiel aber gespalten: „Es war etwas schmeichelhaft für uns. Die zweite Halbzeit war katastrophal, keine Chancen, viele Ballverluste. Es war eine Willensleistung. Solche Dinger muss man auch gewinnen.“ Willensleistung, so drückte sich auch Heimkehrer Timur Oruz aus, der früher beim CHTC das Hockeyspiel lernte.
Am Samstag unterlag er auf diesem Feld noch im Halbfinale der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft mit Rot-Weiß Köln. „Ziel war es, auf diesem Platz jetzt zu gewinnen“, sagte er im Spaß nach dem Spiel.
Damen kassieren kurz
vor Schluss zwei Gegentreffer
Die Deutschen waren durch Timm Herzbruch und Kapitän Martin Häner in Führung gegangen. Die Südamerikaner aber wurden stärker, drängten die Gastgeber zurück und drehten die Partie. In den Schlussminuten nahm Bundestrainer Stefan Kermas seinen Torwart Tobias Walter vom Platz zu Gunsten eines weiteren Feldspielers. Constantin Schaib gelang noch der Ausgleich (56.).
Ein glückliches Ende gab es für die deutschen Damen nicht. 1:2 verlor das Team um die ehemaligen Krefelderinnen Anne Schröder und Selin Oruz den Argentinierinnen. Dabei hatten die deutschen Damen lange Zeit geführt durch einen Treffer von Charlotte Stapenhorst. In den letzten fünf Minuten aber kamen die Gäste durch zwei Strafecken noch zum Sieg. „Es war ein super Gefühl, nach Hause zu kommen. Wir dürfen die Führung aber nicht mehr aus der Hand geben. Null Punkte, das ist super bitter“, sagte die frühere CHTC-Spielerin Selin Oruz. Die Argentinierin Carla Rebecchi war nach einem Zusammenprall kurz bewusstlos liegengeblieben, kam wieder zu sich und wurde mit einer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus gefahren.