Handball HSG muss auf Nationalspieler verzichten
Krefeld · Robin Scheonaker spielt am Wochenende für die Niederlande in der EM-Qualifikation.
Vier aktuelle Handball-Nationalspieler stehen beim Drittligisten HSG Krefeld Niederrhein mit Domagoj Srsen und Paul Skorupa (beide USA), Nick Braun (Belgien) sowie Robin Schoenaker (Niederlande) unter Vertrag. Der vierte Spieltag der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga, an dem die HSG am 1. Mai um 19.30 Uhr beim TuS Kaiserslautern-Dansenberg antritt, kollidiert nun jedoch mit den beiden letzten Gruppenspielen der EM-Qualifikation der jeweiligen Nationalteams. Hier setzen die Niederländer auf ihren Abwehrspezialisten Schoenaker, erteilten ihm keine Freigabe für seinen neuen Klub. HSG-Sportchef Stefan Nippes sind die Hände gebunden: „Im Gegensatz zur Bundesliga gibt es in der 3. Liga für die Vereine keine Klausel, um Nationalspieler die Freistellung zu verwehren. Das trifft uns hart, war uns aber schon lange bekannt. Denn die Niederländer haben große Chancen sich zum zweiten Mal für die EM zu qualifizieren und Robin spielt dort in der Abwehr eine große Rolle.“
Niederländer gewinnen in der
EM-Quali 32:24 gegen die Türkei
So war Schoenaker erst vorgestern am deutlichen 32:24-Erfolg der Niederländer in der Türkei beteiligt. Am Sonntag nun treffen die Holländer, erneut mit Schoenaker, in Almere im letzten Gruppenspiel auf den Tabellendritten Polen, der nur einen Punkt weniger aufweist als die Gastgeber. So muss HSG-Trainer Maik Pallach aus der Not eine Tugend machen und setzt neben Domagoj Srsen in der Abwehrmitte auf den erst 21-jährigen Matija Mircic. Alle Trainingseinheiten in dieser Woche wurden speziell auf das neue Abwehrduo abgestimmt. Im Angriff soll nach Möglichkeit Oliver Milde für Schoenaker in die Bresche springen, der gerade im ersten Auswärtsspiel in Willstätt mit sechs Toren überzeugte.
In das 16er Aufgebot der Krefelder in Kaiserslautern rückt zudem wieder Linksaußen Moritz Barwitziki, der im Match gegen Pfullingen als überzähliger Kaderspieler auf der Tribüne hatte Platz nehmen müssen. Trainer Maik Pallach weiß um die Schwere der Aufgabe: „Bei einem Sieg stehen wir mit 7:1 Punkten ganz sicher in den folgenden Playoff-Spielen. Dansenberg steht als direkter Konkurrent mit bisher 2:2 Punkten schon sehr unter Druck, kann sich eine Niederlage nicht erlauben. Doch wir haben etwas gut zu machen. Denn in der abgebrochenen Saison haben wir uns dort schlecht verkauft.“ Darum führte Pallach seinem Team am Donnerstag noch einmal das Video von der 28:34-Niederlage vor. Damals überzeugten die Gastgeber mit ihren starken Rückraumwerfern und einem sehr körperbetonten Spiel.