HTC Blau-Weiß: Mit acht Zugängen den Klassenerhalt im Visier

Für den Bundesligisten beginnt am 1. Juli die Saison. Große Namen holt der Klub nicht.

Krefeld. Mit einer rundum neuformierten Mannschaft startet der HTC Blau-Weiß Krefeld nächste Woche Sonntag in die Saison in der Tennis-Bundesliga. Gleich acht neue Akteure hat der HTC verpflichtet. Die Tennisfans in Krefeld dürfen sich auch gleich auf ein Heimspiel freuen, der Tennisklub Grün-Weiß Mannheim ist am 1. Juli ab 11 Uhr zu Gast auf der schmucken Anlage des HTC Blau-Weiß im Stadtwald. Rund 800 Besucher kamen 2011 im Schnitt trotz des häufig schlechten Wetters und der eher durchwachsenen sportlichen Resultate zu den Heimspielen.

Zwei Jahre in Folge sind die Krefelder nur in der Bundesliga geblieben, weil sich kein Aufsteiger aus der zweiten Bundesliga fand. Eine Liga tiefer anzutreten, wäre für Klubboss Hajo Ploenes und Teamchef Olaf Merkel auch nicht in Frage gekommen. „Diese Liga ist für uns keine Alternative“, sagt Merkel. Ploenes findet es „furchtbar“, dass gleich drei Vereine den Aufstieg ausgeschlagen haben, obwohl einige es finanziell es hätten stemmen können.

Die großen Namen aus dem Tenniszirkus wird es auch in dieser Saison beim HTC Blau-Weiß nicht geben. Die Krefelder sind der einzige der zehn Bundesliga-Klubs, die keinen Spieler aus den Top-100 der Weltrangliste unter den 14 gemeldeten Akteuren haben. Für Olaf Merkel kein Nachteil. „Es bringt nichts, einen Topspieler auf Platz 1 der Meldeliste zu setzen, der aber keine Minute spielt. Top-50-Spieler sind kaum zu greifen, weil sie lieber bei Turnieren antreten.“ Außerdem seien sie für den HTC nicht zu bezahlen, ergänzt Ploenes. Ein Einsatz koste schnell fünfstellige Summen. Mit einem Gesamtetat von 120 000 Euro setzt der HTC auf Spieler, die um Platz 100 der Weltrangliste angesiedelt sind.

Dazu gehört Grega Zemlja, mit Rang 129 (Stichtag: 28. Mai) derzeit bestplatzierter Akteur im Kader der Blau-Weißen. „Eine echte Verstärkung, die das Potenzial hat, sich langfristig in den Top 100 zu etablieren“, sagt Merkel zum Slowenen, der gegen Mannheim dabei und an Setzplatz 1 stehen wird. Auf Tommy Haas, Mitglied des Mannheimer Kaders, wird er dabei nicht treffen. Er tritt bei einem Turnier an.

In Inigo Cervantes (Spanien, Weltranglistenplatz 165) wird beim ersten Match ein zweiter Zugang am Start sein. „Er hat von allen zuletzt den größten Sprung gemacht und spielt derzeit sehr erfolgreich“, berichtet der Teamchef. Der Spanier hat sich unter anderem zuletzt durch die Qualifikation für Wimbledon gewühlt, war aber auch auf Sandplätzen erfolgreich, wie Merkel weiß. Voraussichtlich werden Mattheo Viola (Italien, 159), Nicolas Devilder (Niederlande, 286) und Simone Vagnozzi (Italien, 213) den Kader gegen Mannheim ergänzen. Letztgenannter ist ebenfalls ein Zugang, den Merkel seit zwei Jahren bereits verpflichten will. „Er ist einer meiner Lieblingsspieler. Simone Vagnozzi war in den beiden Jahren in Reutlingen in der zweiten Liga ungeschlagen.“ Durch seine Größe von nur 1,65 Metern und seines Kämpferherzes dürfte der Italiener ein Zuschauerliebling werden.

Bei den verbleibenden acht Partien zum Einsatz kommen werden die weiteren Zugänge Thomas Schoorel (Niederlande), Guillermo Olasi, Pablo Galdon (beide Spanien) und Milja Zekic (Serbien), die so gut wie immer verfügbar sein sollen.