Kanu: Jede Strecke ist anders

Die Spiele in Peking dieses Jahr kommen für den 17-jährigen Kanufahrer aus Lank-Latum noch zu früh, doch in London 2012 könnte sich seinTraum erfüllen.

Lank. Noch hat Malte Neumann rund vier Jahre Zeit. Viel Zeit also, um fleißig für seinen Traum zu trainieren. Und Neumann hat einen Traum: Er will zu den Olympischen Spielen. Die Spiele in Peking dieses Jahr kommen für den 17-jährigen Kanufahrer aus Lank-Latum noch zu früh, doch in London 2012 könnte sich seinTraum erfüllen.

Zum Slalom-Kanu kam Neumann über den Vater, der ihn als Zehnjähriger mit dem wilden Wasser in Kontakt brachte. Sein erster Verein war damals der KSK Bayer Uerdingen. Inzwischen startet er für die KSV Duisburg-Wedau. Und das sehr erfolgreich. 2007 wurde er Deutscher Meister bei den Junioren und rückte damit in den Nachwuchs-Kader des Kanu-Nationalteams.

Das Highlight in diesem Jahr war die Junioren-Weltmeisterschaft in Tschechien am vergangenen Wochenende. Dort blieb Neumann allerdings ohne Medaille. Denn die Herren-Kajak-Mannschaft in der Besetzung Sebastian Hitz (Monheim), Tobias Mannheim (Brohl) und dem Lanker Neumann musste mit Rang sechs vorliebnehmen.

Kraft und Geschicklichkeit reichten diesmal nicht, um für die Medaillenränge infrage zu kommen. Denn insbesondere auf diese beiden Komponenten kommt es beim Kanu-Slalom an. Der Fahrer muss bei seinem Lauf zwischen 18 und 25 Tore flussabwärts, aber auch einige flussaufwärts durchqueren.

Berührt er dabei eine der beiden Stangen, kostet dies zwei Sekunden Strafe. Bei gänzlichem Auslassen eines Tores gibt es 50 Sekunden Strafe. "Besonders fasziniert mich die enorme Abwechslung beim Kanu-Slalom", sagt Neumann.

Jede Strecke hat ihre eigenen Stromschnellen und Unwägsamkeiten. So könnte in vier Jahren auch die olympische Strecke im "Broxbourne White Water Canoe Centre" in der Nähe von London für den Lank-Latumer Neumann eine Herausforderung werden. Dafür trainiert er wie besessen. "Ich bin jeden Tag auf dem Wasser.

Danach geht es meistens noch in den Kraftraum", schildert Neumann seinen Trainingsalltag. Traditionell sind beim Kanu-Slalom die Slowakei und Slowenien die führenden Nationen. Das letzte deutsche Edelmetall bei Olympischen Spielen liegt allerdings auch noch nicht all zu lange zurück. Thomas Schmidt holte 2000 in Sydney Gold.

Bis dahin ist es für Malte Neumann noch ein langer und trainingsintensiver Weg. Doch es bleibt ja auch noch Zeit. Vier Jahre mindestens.