KEV 81: Wenig Geld für viel Nachwuchsarbeit
Nach dem Scheitern des Konzepts für die Oberliga befindet sich der Krefelder Verein auf Konsolidierungs-Kurs.
Krefeld. Neun gemeldete Nachwuchsmannschaften in der jeweils höchsten Spielklasse. Zwölf Nationalspieler in den Mannschaften U16 bis U20. Drei Spieler — Patrick Klöpper, Kevin Orendorz und Christian Kretschmann — an den Pinguine-Kader herangeführt. Eigentlich könnte sich die die Bilanz der vergangenen Saison beim Krefelder EV 81 sehen lassen.
Dennoch sagt Jörg Hellwig, 1. Vorsitzender des KEV 81, gestern bei einer Pressekonferenz: „Wir hatten zwischendurch erhebliche Probleme. Ich kann nicht sagen, dass wir gerettet sind.“ Auch ein Vierteljahr nach seinem Scheitern steckt das „Konzept 2015“ dem Verein noch schwer in den Knochen.
Rückblick: Das Konzept beinhaltete eine engere Zusammenarbeit zwischen KEV und Pinguinen. Das DNL-Team und das neu gegründete Oberliga-Team des KEV sollten den Pinguinen Talente zuführen, die ihrerseits das Projekt mit 50 000 Euro unterstützten. Aber schon nach einem Jahr zog der KEV das Oberliga-Team aus finanziellen Gründen zurück, die DNL-Trainer Ralf Hoja und Uwe Schaub mussten gehen. „Wir mussten realisieren, dass wir uns das nicht leisten können“, sagt Hellwig.
Der Vorsitzende führt vor allem fehlende Sponsoren und Spendenbereitschaft als Gründe für das Scheitern an: „Privatspenden sind fast ganz zum Erliegen gekommen.“ Zudem würden die Pinguine auch viele der Kleinsponsoren abgrasen. Nur mit dem Griff in die Privatschatulle mancher Vorstandsmitglieder habe der Verein zwischenzeitlich überleben können. „Wir müssen uns jetzt in den kommenden zwei bis drei Jahren konsolidieren“, sagt Hellwig. Das werde harte Arbeit: „Es wird ein ewiger Kampf bleiben, aber ich sehe Licht am Ende des Tunnels.“
Sportlich sei die vergangene Saison laut Sportobmann Achim Staudt erfolgreich gewesen. In ihren Spielklassen landeten viele der neun Teams weit vorne, die U 16-Schülermannschaft wurde Vierter bei den Deutschen Meisterschaften. Lediglich die DNL-Mannschaft — nach langem Zittern in Abstiegskampf knapp gerettet — habe erstaunt: „Das Potenzial ist vorhanden gewesen“, sagt Staudt. In der kommenden Saison peilt das DNL-Team mit dem neuem Trainergespann Elmar Schmitz und Philipp Hendle die Play-off an.
Mit einem Etat von mehr als 400 000 Euro betreut der KEV in der kommenden Saison rund 200 Spieler. Nachwuchsprobleme habe der Verein nicht, Herausforderungen aber reichlich: „In der Generation 2.0 sind die Daumen oft besser als die Füße“, sagt Hellwig.