Leichtathletik: Quack tritt aus Lohses Schatten

Krefelder reist aus Bern an und siegt beim Silvesterlauf.

Krefeld/Forstwald. Der Schatten von Topläufer Christoph Lohse hing über der 37. Auflage des Krefelder Silvesterlaufes. "Der König vom Forstwald”, wie Lohse nach seinem Rekordrennen (24:43 Minuten) im Vorjahr noch im Wald geadelt wurde, fand aber in seinem ehemaligen Trainingskameraden, dem Krefelder Valentin Quack im Trikot der ATG Aachen, einen würdigen Nachfolger. Der 27-jährige Medizinstudent, der für die Silvestertage aus der Schweizer Hauptstadt Bern angereist war, wo er ein Praktikum absolviert, benötigte allerdings für die 8100 Meter Distanz des Toplaufes 28:08 Minuten.

Doch das hatte seine Gründe: Gerade einmal drei Monate ist Quack nach einer eineinhalb Jahre andauernden Sehnenscheidenentzündung im Fuß wieder im Training. Zu kurz, um Topzeiten zu laufen. "Es wäre schon schneller gegangen. Aber ich muss wieder in die Wettkämpfe hineinfinden. Auf der Strecke habe ich mit dem Tempo gespielt, um zu sehen, ob die Konkurrenz mitzieht und dann das Rennen entschieden”, sagte der Ex-Preusse.

Der Marathonspezialist (Bestzeit: 2:44 Stunden) ist auf dem besten Weg, in die Fußstapfen seines Vaters Gerd (55) zu treten, der 1978 im Trikot des KTSV Preussen Krefeld Siebter der Deutschen Marathon-Meisterschaften wurde, ein Jahr später Bronze bei der Militär-WM in Tunesien holte und mit einer Bestzeit von 2:19,14 Stunden notiert ist. Vater Quack verzichtete auf eine Teilnahme am Silvesterlauf und übermittelte stattdessen im Wald die Zwischenzeiten.

Im Sog von Quack holte der 46-jährige Duisburger Bernd Stephan Platz zwei (28:16). Erfreulich der dritte Platz für Bjorn Rath vom (Krefelder Kanu Klub). Der vielseitig talentierte 17-jährige stammt aus der Handballabteilung des TV Oppum, landete dann bei den Radrennfahrern des Kanu Klubs, wo sein Talent Triathlon-Cheftrainer Frank Brünsing auffiel. Seit drei Monaten bereitet der den Schüler der Krefelder Montessori Schule auf seinen ersten Triathlon vor, der im Sommer über die Bühne gehen wird. Zuvor soll Rath im Frühjahr bei den Deutschen Duathlon Meisterschaften (Lauf/Rad) erste Meisterschaftsluft schnuppern. "Bis dahin wird Bjorn noch ein paar Kilometer im Schwimmbecken verbringen, denn im Lauf wie auf dem Rad ist seine Leistungsentwicklung bereits vielversprechender", meinte Brünsing.

Bei den Frauen siegte die 19- jährige Hollie Rowland von der SG Neukirchen-Hülchrath in 29:40 Minuten. Mit 650 Läufern sowie 50 Walkern verzeichnete die DJK VfL Forstwald zudem einen Teilnehmerrekord.