Leichtathletik: Schraders Traum von Olympia ist geplatzt

Der Zehnkämpfer des SC Bayer muss wegen Schmerzen am Fuß erneut pausieren.

Krefeld-Uerdingen. Zehnkämpfer Michael Schrader kann seine lang gehegten Träume von Olympia 2012 in London zu den Akten legen. Zwei Tage vor dem internationalen Mehrkampfmeeting in Ratingen, das gleichzeitig die letzte Möglichkeit zur Olympiaqualifikation für die deutschen Zehnkämpfer ist, musste der 24-Jährige auf ärztlichen Rat hin seinen Start absagen. „Die Waden sind es nicht. Nach Götzis haben wir die wieder gut in Schuss bekommen. Aber leider hat sich mein Fuß leicht gemeldet. Eine Untersuchung ergab eine Entzündung, die mich nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre vorsichtig werden lässt“, sagt Schrader enttäuscht.

Der Essener Sportmediziner Dr. Karl Heinz Graff hatte Schrader erst im vergangenen Jahr operiert und vor Götzis noch grünes Licht gegeben. Die intensiven Trainingseinheiten vor dem Start in Österreich forderten bei Schrader nun wohl erneut ihren Tribut.

Wie es weiter geht, wird sich erst nach der verordneten Ruhepause herausstellen. Sein Trainer Torsten Voss weiß, wie brisant die Situation ist. „Michael muss unbedingt an seine persönliche Zukunft denken. Die Förderung bei der Bundeswehr als Sportsoldat steht jetzt auf dem Spiel. Daher will er auf jeden Fall in diesem Jahr noch einen Zehnkampf bestreiten. Nur Olympia ist damit natürlich futsch.“

Der Ex-Weltmeister im Zehnkampf ist als Trainer wahrlich nicht von Nackenschlägen seiner Zehnkämpfer verschont geblieben. Schon Junioren Ex-Weltmeister Dennis Leyckes wurde von etlichen Verletzungen heimgesucht, musste deshalb 2004 in Athen wegen einer Verletzung den olympischen Zehnkampf vorzeitig beenden. „Michael soll jetzt erst einmal zur Ruhe kommen und dann wohl überlegte Entscheidungen treffen“, sagt Voss.