Marschall ist vom KFC maßlos enttäuscht

Der Vorsitzende des Ausrichters hofft ansonsten im Jubiläumsjahr (90 Jahre) auf den Klassenerhalt „seines“ Linner SV.

Krefeld. Kaum war der Abpfiff ertönt und der alte und neue Meister gekürt, da zog der 1. Vorsitzender des Linner SV und Hans-Dampf-in-allen-Gassen, Wilfried Marschall, ein erstes Fazit. "Ich bin sehr zufrieden. Die Spiele war über weite Strecken spannend und vor allem fair. Die Kulisse stimmte, und Fischeln ist ein würdiger Gewinner." Für Marschall hat bei den 30. Krefelder Hallenfußball-Stadtmeisterschaften fast alles gestimmt.

Der LSV-Boss sitzt im renovierten und rauchfreien Restaurant der Glockenspitzhalle und löscht seinen Durst mit einem kühlen Bier. Warum fast alles?, fragt die WZ nach. "Ich finde es enttäuschend", sagt Marschall, "dass es der KFC Uerdingen nicht geschafft hat, eine Mannschaft zu nominieren. Wir haben dem KFC bis zum Schluss alle Türe offen gehalten und hätten ihm eine gute Plattform geboten, sich zu präsentieren - und finanziell wäre ja vielleicht auch noch was herausgesprungen."

Doch KFC-Vorstandsmitglied Uwe Vohwinkel habe sich, so Marschall, außerstande gesehen, aus seinem Urlaubsort im Allgäu die Sache in die Hand zu nehmen. Typisches Beispiel für die momentan verfahrene Situation beim Fußball-Oberligisten. So gingen also statt 21 nur 20 Teams auf Titeljagd.

Wilfried Marschall und der Linner SV - das gehört zusammen wie Pech und Schwefel. Seit 42 Jahren. Der Anchorman an der Kurkölner Straße hat fast alle Positionen beim Fußball-Landesligisten durchlaufen und brachte den Verein, als dieser in den Untiefen der Kreisliga B abgedriftet war, peu à peu wieder auf Vordermann. Heute spielen die Grünen drei Klasse höher.

Im Augenblick durchschreitet der Landesligist allerdings eine Krise, was sich auch auf dem glatten Parkett der Glockenspitzhalle zeigte - nur Rang sieben für Linn. "Aber das ist keine Überraschung", sagt Marschall und verweist auf die vielen schweren Verletzungen im Team, "ich denke, unsere Fohlen haben sich tapfer geschlagen." Und immerhin stellte der Linner SV in Alexander Jaenisch den besten Torhüter der Titelkämpfe.

Wenn Anfang März die Meisterschaft weitergeht und der Linner SV den Klassenerhalt in Angriff nehmen wird, überlässt Jaenisch seinem Kumpel Marc Weyhe wieder das Trikot mit der Nummer 1. Und Weyhe wird alles daran setzen, dass der Klub im Jahr seines 90-jährigen Bestehens den Klassenerhalt schafft. JS