Squash-Fusion: Bundesliga-Flair in der Halle am Bruchweg

Krefeld und Moers steigern die Qualität auf allen Ebenen.

Krefeld. "Am schwierigsten war die Namensfindung", erzählt Kommunikationswart Thomas Stiller grinsend. Klar - die Moerser wollten nicht als Krefelder antreten, und auch die umgekehrte Variante war keine Option. Also einigte man sich auf SC Turnhalle Niederrhein. Der Name macht Sinn: Denn der neu gegründete Klub möchte über die jeweiligen Stadtgrenzen hinaus ein Zentrum im landesweiten Squash-Sport werden.

Beschlossen wurde die Fusion auf den jeweiligen Mitgliederversammlungen von Squash Inn Crefeld und dem 1. SC Moers Mitte Juni. Neben praktischen Überlegungen - schon seit Anfang 2007 haben beide Vereine gemeinsam in der "Turnhalle Krefeld" am Bruchweg trainiert - waren auch sportliche Gründe ausschlaggebend für den Zusammenschluss. "Die Moerser bringen sportlich stärkere Leute mit ein, die haben eine Damen-Bundesliga-Mannschaft und ein Herren-Zweitliga-Team, aber so gut wie keinen Unterbau. Krefeld ist dagegen in der Breite stark besetzt, aber es fehlt an Qualität in der Spitze," so Thomas Stiller.

Knapp 100 Mitglieder zählt der neue Verein nun - neben den Squash-Hochburgen Paderborn und Hünxe gehört man damit landesweit zu den größten Klubs. Trotzdem hat der SC Turnhalle Niederrhein Nachwuchsmangel.

"Bislang konzentriert sich das stark auf Paderborn und Hünxe, denn die haben als Einzige Erfolge in der Jugendarbeit vorzuweisen. Da kommen Leute aus ganz NRW wegen der besseren Trainingsbedingungen hin. Das muss langfristig auch unser Ziel sein, so ein Stützpunkt zu werden", hofft Stiller auf eine Verbesserung der Nachwuchsarbeit vor Ort.

Zumindest die räumlichen Bedingungen sind gegeben - denn die Turnhalle am Bruchweg gilt als eine der modernsten Squash-Anlagen in NRW. In diesem Jahr wurden daher sowohl die deutschen Mannschafts- als auch die Einzelmeisterschaften in der Seidenstadt ausgetragen - und auch 2009 haben die Krefelder bereits die Zusage für die Ausrichtung des Einzelwettbewerbs.

Langfristig will man auch mehr Zuschauer für den Sport begeistern. Für die deutschen Meisterschaften wurde extra eine große Tribüne erworben, die Platz für knapp 200 Leute bietet. Bei Bundesligaspielen war der Andrang bislang allerdings überschaubar. "Squash ist halt doch eher eine Insider-Sportart", erklärt Stiller - und hofft, dass bei den im September beginnenden Meisterschaftsspielen der Andrang größer wird als noch zuletzt.

Wer lieber selber zum Racket greifen will, sollte sich den 9. August freihalten. Beim "Double Trouble"-Turnier können auch Anfänger in entspannter Atmosphäre erste Schritte auf dem Squash-Court wagen. Auch Nicht-Profis sind dabei nicht chancenlos - denn die Zweier-Teams werden so gelost, dass jeweils ein Hobby-Squasher mit einem Vereinsspieler zusammen antritt.