Squash im Test: Ein schnelles Spiel für jedermann

Freunde des Sports kommen beim SC Turnhalle Niederrhein auf ihre Kosten. Die WZ hat einfach mal mitgemacht.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Ist die Rückschlagsportart Squash eher ein alter Trendsport, oder immer noch modern, angesagt und dynamisch? Ich habe mir beim Probetraining selbst ein Bild gemacht — beim SC Turnhalle Niederrhein in Linn. Einen Badminton- oder Tennisschläger hatten vermutlich schon viele in der Hand, so auch ich. Ob das bei meinem ersten Squash-Training etwas hilft? „Erfahrung in vergleichbaren Sportarten kann Vor- und Nachteil zugleich sein“, sagt Hallenpächter und Trainer Michael Mühlbacher. Die neun Plätze sind hell und modern. 2008 fand hier sogar eine Außenwette der ZDF-Sendung „Wetten, dass?“ zum Thema Squash statt.

Von Vorteil ist, dass der Einstieg relativ leicht fällt und zumindest anfangs außer Hallenschuhen keine Ausrüstung benötigt wird. Die Schläger und Bälle kann man sich in der Halle leihen. Das Jugendtraining findet mittwochs und freitags von 17 bis 18.30 Uhr statt.

Wer erst mal eine Weile ausprobieren und ohne feste Mitgliedschaft trainieren möchte, kann dies für sieben Euro pro Woche (drei Trainingsstunden) tun. Für Kinder wie Erwachsene sind weitere Trainerstunden nach Absprache buchbar. Der Verein bietet außerdem sogenannte „Trainingsabende“ an. Hier fällt es leicht, Spielpartner passender Stärke zu finden. Vorstandsmitglied Thomas Stiller sieht den Verein als Vertreter des Breitensports. „Wir haben viele aktive Mitglieder und sind gut aufgestellt, für Spitzensport fehlen uns aber Sponsoren“.

Auf dem Court erklärt Trainer Michael Mühlbacher mir zunächst die wichtigsten Regeln. Alle vier Wände zählen zur bespielbaren Fläche, pro Schlag muss allerdings einmal die sogenannte Stirnwand angespielt werden. Dort gibt es eine rote Linie, über die der Ball aufkommen muss. Der kleine Gummiball darf maximal einmal den Boden berühren und springt nicht so hoch wie beispielsweise ein Tennisball. Das macht das Spiel schnell.

Die Schlagtechnik ist anders, als bei anderen Rückschlagsportarten, erste Erfolge stellen sich aber schnell ein, Ballwechsel kommen sofort zustande. Das macht Spaß und motiviert. Eine Besonderheit ist, dass beide Spieler sich ein Feld teilen. „Ideal wäre es, man kehrt nach jedem Schlag zur Platzmitte zurück“, so Mühlbacher.

Durch diese „Positionskämpfe“ ist der Sport sehr athletisch und anstrengend, auch sind die Pausen zwischen den Schlägen gering, da das Tempo hoch ist. Gespielt werden drei Gewinnsätze bis je elf Punkte. Nach dem Match bin ich wirklich ausgepowert, Squash eignet sich also auch als Fitness-Workout. Trotzdem können untrainierte Einsteiger sofort mitspielen und machen rasch Fortschritte.

Squash ist also ein lebendiger und aktueller Sport und für Freizeitspieler wie ambitionierte Sportler gleichermaßen geeignet. Auch Diskussionen, die Sportart ins olympische Programm aufzunehmen, gibt es. Beim SC Turnhalle Niederrhein steht aber der Spaß am Sport im Vordergrund. Wer regelmäßig etwas für seinen Körper tun möchte, und dabei neue Kontakte knüpfen will, ist willkommen.

Der Klub zählt heute zu den größten Squash-Klubs in NRW mit etwa 100 Mitgliedern.