Tränen beim 1000. Sieg

Jockey Lennart Hammer-Hansen durchbricht in Krefeld die Schallmauer.

Krefeld. Im Absattelring wartete schon die Sektdusche der Jockeykollegen: Im Sattel des 26:10-Favoriten Felician gewann Jockey Lennart Hammer-Hansen (40) auf der mit rund 10 000 Besuchern sehr gut besuchten Rennbahn im Krefelder Stadtwald das Europa-Gruppe II-Rennen um die SWK-Meilen-Trophy vor Global Thrill, Gereon und Combat Zone.

Chancenlos waren die hocheingeschätzten Dreijährigen Quixote und Royal Fox. Der Erfolg des Wallachs Felician war der gefeierte 1000. Sieg für den in Iffezheim lebenden dänischen Reiter, der mit den Pferden von Ferdinand Leve aus Warendorf in dieser Saison große Erfolge feierten. „Es macht einfach Spaß, mit diesem Jockey zu arbeiten. Er hat sich diesen Erfolg sehr hart erarbeitet“, sagte Leve.

Hammer-Hansen kämpfte bei der Siegerehrung erfolglos gegen die Tränen und bedankte sich vor allem bei seiner Familie für die Unterstützung in den vielen schweren Tagen seiner Karriere, die von zwei spektakulären Stürzen in den Jahren 1999 in Neuss und 2002 in Mailand begleitet war.

Vor allem der Unfall am 20. Oktober 2002 in Mailand mit schweren Rückenmarks-und Brustwirbelverletzungen zog einen langen Aufenthalt in der Klinik Duisburg-Buchholz nach sich. Hammer-Hansen nahm sich eine ungewöhnliche Auszeit, fuhr in seiner dänischen Heimat einen Überlandbus, begann dann vor einem Jahr in Iffezeim am Stall von Gerald Geisler sein Comeback: „Ich musste unbedingt wieder reiten“, berichtete er. Der Leve-Stall in Warendorf bot ihm eine fast nicht mehr erwartete Chance. Mit seinem Jubiläumssieger hatte er beim Frühjahrs-Meeting in Iffezheim schon die Badener Meile gewonnen.

Für den Krefelder Rennclub war es im Jahr des 100-jährigen Bestehens der Rennbahn ein großer Tag. „Es war für uns eine Ehre, dieses Europa-Gruppe II-Rennen austragen zu dürfen. Und endlich hatten wir auch Glück mit dem Wetter“, sagte Rennclub-Präsident Jan Schreurs.

So kam in neun Rennen, eines davon mit Ponys, ein Gesamtumsatz von 216 140 Euro zusammen, für Krefelder Verhältnisse ungewöhnlich gut. Carsten Liedtke, s Vorstandssprecher der Stadtwerke Krefeld (SWK), sagte: „Wir haben sehr gern unseren Anteil zum Erhalt dieser tollen Anlage beigetragen. Das werden wir auch 2014 weitermachen.“

Präsident Schreurs kündigte an, auch wegen des guten Zuschauerzuspruchs im Sommer zwei Renntage durchzuführen. Bereits fest steht, dass am Samstag, 3. August, ein weiterer Termin im Stadtwald fix ist. Planmäßig wäre der 3. November mit dem Herzog von Ratibor-Rennen das Saisonfinale auf der Krefelder Rennbahn.