Zoff im Tenniskreis Viersen schlägt hohe Wellen

Der Vorstand und der Jugendausschuss des Tenniskreises Viersen sind im Streit. Die Vereine denken über einen Anschluss an Krefeld nach.

Krefeld/Viersen. Steht der Tenniskreis Krefeld vor einer Aufstockung seiner Mitgliedsvereine? Möglicherweise muss sich der Krefelder Kreisvorstand demnächst mit dieser Frage beschäftigen, denn im Nachbarkreis Viersen hängt der Haussegen mächtig schief. "Wir wollen den Kreis Viersen aufrecht erhalten, dafür gibt es den zu lange. Doch sollte es zur Auflösung kommen, könnte ich mir vorstellen, dass der TC Schiefbahn in Krefeld anklopft", sagt Ralf Balve, langjähriger Sportwart in Schiefbahn und (Noch-) Mitglied im Vorstand des Tenniskreises Viersen. Krefelds Tenniskreis-Sportwart Klaus Kaliebe schiebt das drohende Problem noch zur Seite: "Zunächst ist Bezirksvorsitzende Thomas Nickel gefragt, ein Tenniskreis kann sich nicht einfach auflösen. Dies hätte Auswirkungen auf den gesamten Bezirk." Was war geschehen? Am 26. Februar endete die 24. Vollversammlung des Tenniskreises Viersen, dem 23 Vereine angehören, mit einem Eklat. Als die Hälfte der Tagesordnung abgewickelt war, trat der Vorstand mit Burghard Tussing (Vorsitzender), Bertram Hoogen (2. Vorsitzender), Paul Fischer (Kassierer), Ralf Balve (Sportwart) und Jürgen Issel (Schriftführer) geschlossen zurück. Grund für den Rücktritt war ein Streit zwischen Vorstand und Jugendausschuss bezüglich der Tätigkeit des Kreisjugendwartes. Zwar ist diese Position seit dem Rücktritt von Manuela Wienen im Februar bis heute vakant, doch der stellvertretende Jugendwart Stefan Geist geniesst das Vertrauen des Jugendausschusses und hat das Kreistraining fest in der Hand. Am 26. März gab es im Klubhaus des TC Hinsbeck die erste außerordentliche Versammlung des TK Viersen. Man war bemüht, einen handlungsfähigen Vorstand zu wählen. Aufgrund des schwelenden Zwistes mit dem Jugendausschuss stellten sich aber nicht genügend Mitglieder zur Wahl - der alte Kreisvorstand blieb kommissarisch im Amt.

Auch der dritte Anlauf bleibt ohne zählbares Ergebnis

Beim TC Casino Kempen folgte nun der dritte Anlauf. Aber auch diesmal wurde deutlich, dass eine Reihe von Vereinen, insbesondere die im Willicher Bereich ansässigen Klubs, nicht bereit ist, mit dem stellvertretenden Kreisjugendwart Stefan Geist zusammenzuarbeiten. Wieder fanden sich nicht genügend Kandidaten für den Kreisvorstand. Nun aber wird es ernst, denn sollte bei der nächsten Versammlung erneut kein Vorstand gewählt werden, droht die Auflösung des Kreises. Dafür ist bei der ersten Abstimmung eine Dreiviertelmehrheit notwendig. Kommt diese nicht zustande, reicht bei der nächsten Abstimmung die einfache Mehrheit. Dem Vernehmen nach soll aber noch eine Kreis-Jugendversammlung stattfinden, um möglicherweise dort einen Personenkreis zu finden, mit dem der neue Vorstand des Tenniskreises Viersen zusammenarbeiten kann.

Sollte es dennoch zum "Super-Tennis-Gau" im Viersener Kreis kommen, könnte das Telefon beim Krefelder Kreisvorsitzenden Horst Giesen häufiger klingeln. Ähnlich wie Osterath und Bovert liegen die vier Willicher sowie die drei Kempener Klubs nur einen Steinwurf vom Krefelder Stadtgebiet entfernt.