Mit Bienen und Waben auf den ersten Platz

Textilstudentin Elise Esser macht in ihrer Arbeit auf das Insektensterben aufmerksam. Dafür bekommt sie den Epson Design Automotive Award.

Foto: Klaus Esser

Stadtteile. Es war vor etwa einem Jahr, als Elise Esser, Textilstudentin an der Hochschule Niederrhein, im Rahmen eines Wahlpflichtfachs eine Aufgabe im Fachbereich „Textiles Transportdesign“ bekam. Die junge Düsseldorferin fasste den Begriff „Transport“ sehr weit. Sie entschloss sich, „eine Aussage zu transportieren“. Sie habe auf ein Umweltproblem aufmerksam machen wollen und sei im Rahmen ihrer Recherche auf das Bienensterben aufmerksam geworden — „Stichwort, Pestizide.“

Sie entwickelte ein Bienen-Textilmuster und konnte es bei der Firma Epson in Meerbusch auf Stoff drucken lassen. Damit hatte sie ein Outfit, mit dem sie die Gesellschaft auf das Problem aufmerksam machen und vor allem junge Leute ansprechen wollte. Im Rahmen der Messe Avantex konnte sie ihr Design „Bee attentive“ (eine Zusammensetzung der beiden englischen Wörter für „Biene“ und „sei aufmerksam“) sogar in Paris präsentieren, der Hauptstadt der Mode.

Doch damit war die Geschichte noch nicht zu Ende. Denn die 25-Jährige erfuhr vom Epson Design Automotive Award. Aufgabe des gemeinsam von der Epson Deutschland GmbH und der Hochschule Niederrhein ausgeschriebenen Designwettbewerbs war es, eine Folie für das elektrische Fahrzeug „BMW i3“ unter nachhaltigen Aspekten zu gestalten. Elise Esser entschied sich für blaue Bienenwaben. „Ich habe dafür mein Thema transferiert“, erklärt sie. Sie habe das Muster umgestaltet und die Farben verändert. Sie gewann den Award, der unter anderem mit einem Preisgeld von 500 Euro verbunden ist.

Marina-Elena Wachs, Professorin an der Hochschule Niederrhein

„Blau steht für Technik, die Bienenwaben für die Natur und die Lichtreflexionen auf den Folien für die Elektrizität des Autos“, erklärt die 25-jährige Bachelorstudentin ihr Design in einem kurzen Film, den Epson produziert hat. „Wir wollen mit dem Projekt auch ausloten, wie sich Design in einer sich stetig ändernden Produktionswelt, in der Maschinen miteinander kommunizieren, verändern muss. Was bedeutet Schönheit im Design im Jahr 2020?“ Das sagt Professorin Dr. Marina-Elena Wachs. Sie hat die Studentin Elise Esser bei ihrem Projekt betreut.

Weitere Arbeiten in dem Projekt beschäftigten sich mit digitalen und handschriftlichen Zeichentechniken, mit Inspirationen aus Natur, Kunst und Mode oder mit einem interkulturellen Designdialog zwischen Deutschland und Südkorea.

Gedruckt wurden die Folien im Epson Solution Center umweltgerecht auf PVC-freien Folien. „Ich war sehr gespannt, wie das Design mit dem Auto harmoniert und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, sagt Elise Esser. Im Anschluss an den Wettbewerb entstand der Film, in dem der nachhaltige Herstellungsprozess beschrieben sowie der Bezug zur Elektromobilität („e-mobility“) von BMW verdeutlicht wird.

Elise Esser, derzeit im siebten Semester, zieht es allerdings nicht in die Autoindustrie. Nach dem Masterstudiengang, den sie bald beginnt, möchte sie in die Modebranche. „Natürlich weiß ich, dass ich mit meinem Muster nicht das Bienensterben aufhalten kann“, sagt sie über ihr ausgezeichnetes Projekt. Es ging mir um die Sensibilisierung der Öffentlichkeit.“