Überlebende Schimpansen Nach Affenhaus-Brand in Krefeld: Zoo zeigt Bally und Limbo im „Schimpansen TV“
Krefeld · Seit dem Brand im Krefelder Zoo leben die beiden überlebenden Schimpansen unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Das ist nun geändert worden. Der Zoodirektor wehrt sich unterdessen gegen einen „Besenkammer“-Vorwurf.
Seit dem Brand des Affentropenhauses im Krefelder Zoo Anfang des Jahres leben die beiden überlebenden Schimpansen Bally und Limbo im hinteren Bereich des Gorilla-Gartens unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Das hat der Zoo jetzt geändert: Aus dem „Wohnzimmer“ der Anlage heraus gibt es jetzt eine Live-Übertragung auf einen Monitor im Gorilla-Garten. Die Schlafgehege sind dagegen nicht kameraüberwacht. „Schimpansen TV“ hat der Zoo dies genannt.
Zoodirektor Wolfgang Dreßen wehrt sich gleichzeitig gegen die Bebauptung des Wissenschaftsjournalisten Colin Goldner gegenüber dem „Stern“, die Affen säßen in einer „Besenkammer“. „Das ist eine Frechheit“, so Dreßen: Die Tiere lebten in zwei Schlafboxen (je 3 x 2,5 x 3 Meter), die miteinander und mit einem Raumgehege von 5,5 x 5 x 4 Meter mit Tageslicht verbunden seien. „Dies entspricht zwar nicht den deutschen Mindeststandards gemäß Säugetiergutachten von 2014, ist aber als vorübergehende Lösung mit den gewohnten Pflegern und der Umgebung von gewaltigem Vorteil für den Genesungsprozess der beiden.“ Die geplante Abgabe der Tiere im Rahmen des europäischen Zuchtprogramms könne erst erfolgen, wenn sie sich physisch und psychisch von der traumatischen Brand-Situation erholt hätten.
Als ihre neue Heimat nicht in Frage komme die „Wales Ape & Monkey Sanctuary“, die einen Umzug der Krefelder Schimpansen nach Wales in der vergangenen Woche angeboten hatte. Dazu Dreßen: „Die Sanctuary ist ein privates Unternehmen, das nicht am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für Westafrikanische Schimpansen teilnimmt. Die fachliche Kompetenz ist mir nicht bekannt, es liegt keine wissenschaftliche Reputation vor.“ WD