Klimafreundliches Leben Gemeinsam für ein besseres Weltklima
Krefeld · Annekathrin Edelmann und Wolfgang K. Hoever haben ihre Stiftung umbenannt und widmen sich nun den Themen Umwelt und Nachhaltigkeit.
Längere Reisen in andere Länder und Kulturen verändern den Blick auf das vermeintlich Selbstverständliche im eigenen Leben. Als Annekathrin Edelmann mit ihrem Mann Wolfgang K. Hoever und den gemeinsamen drei Kindern nach einem Jahr Weltreise, mit nur jeweils einem Koffer als Gepäck, ohne Luxus und mitten im Alltags-Leben des jeweiligen Gastlandes, nach Krefeld zurückkehrte, hatte sich der Blick der Familie auf Alltägliches verändert. Sie waren dankbar für trinkbares Wasser aus der Leitung, die vier Jahreszeiten, der Verzicht auf Fleisch fiel ihnen nicht schwer, waren sie doch schon vorher Vegetarier geworden. „Ich habe mir ein Jahr lang nichts Neues zum Anziehen gekauft und trage heute ausschließlich Second-Hand oder Geliehenes“, sagt die Managerin. „So wie wir Menschen leben, das hat auf vielfältige Weise Einfluss auf das Klima.“ Aus dieser Erkenntnis heraus setzen sich die Eheleute heute für ein „besseres ökologisches und gesellschaftliches Klima auf dem Planeten“ ein.
Beispiele und Tipps für nachhaltigen Lebensstil
Die Idee zur neuen Cooldown-Earth-Foundation kam ihnen, als sie kurz nach ihrer Rückkehr Felix Glauner kennenlernten. Der heutige Sitzungsvorstand legte ihnen ein fertiges Konzept hin und suchte tatkräftige Unterstützer für seine Ideen. Eine Woche habe man sich darüber unterhalten, wie das gehen könne. „Mit kühlem Kopf und Liebe im Herzen“, sagt Glauner. Hoever war gerade dabei, sein in Jahrzehnten aufgebautes Gesundheitsunternehmen, die inoges AG, zu verkaufen. Kurzerhand nannten sie die 2013 von ihnen gegründete Salvea-Stiftung um in Cooldown-Earth-Foundation.
„Der Name steht für einen nachhaltigen Lebensstil, der auf positive Motivation und mehr Lebensqualität für alle setzt“, erklärt Hoever. Denn Nachhaltigkeit bedeutet nicht zwangsläufig Verzicht. „Wenn jeder sich bewusst macht, wo er Ressourcen schonen kann, ist schon ein wichtiger Schritt getan.“
Sie haben eine Minibroschüre mit zehn Tipps herausgebracht, die vor allem eine junge Zielgruppe ansprechen, und den digitalen Alltag ein wenig klimafreundlicher machen soll. „Wenn das Internet ein Land wäre, hätte es schon heute die fünftgrößten CO²-Emissionen der Welt“, betonen Glauner und Hoever die Notwendigkeit, zu handeln. Mit Hilfe eines Barcode-Scanners auf dem Smartphone bekommt der Leser Zugang zu verschiedenen Apps und Internet-Seiten, mit deren Hilfe ein nachhaltigeres Leben möglich ist, zum Beispiel mit Blablacar-Fahrgemeinschaften oder der umweltfreundlichen Suchmaschine Ecosia. „Corona hat den CO²-Ausstoß nur vorübergehend um 17 Prozent gesenkt. Es ist wichtig, jetzt laut zu sein und neue Handlungsimpulse zu setzen“, so der Tenor des kreativen Teams.
Doch damit nicht genug: In der Michael-Ende-Schule in St. Tönis startet in den kommenden Wochen die „Digitale Schule“. „Das ist ein mobiles Angebot rund um Digitalisierung und Klimaschutz sowie für Home Schooling via Twitch“, erklärt Edelmann. Durch eigenes Erleben sollen Zusammenhänge verständlich werden und Kinder können lernen, dass sie selber Einfluss nehmen auf das Klima und den Schutz der Umwelt.