Neue Wohngebiete auf 115 Hektar geplant

Nach 15-jähriger Vorbereitungszeit soll die Politik am 8. April im Rat den Flächennutzungsplan beschließen.

Foto: Archiv Dirk Jochmann

Krefeld. Mit einer „breiten Mehrheit“ rechnet Oberbürgermeister Gregor Kathstede bei der am 8. April anstehenden Abstimmung über den neuen Flächennutzungsplanes (FNP). Ein „bedeutungsvoller Plan für die Stadt Krefeld“, sagt der OB. Vor Journalisten werden im Rathaus abschließende Einzelheiten zum seit 1999 laufenden Aufstellungsverfahren mitgeteilt. Ab heute liegen die Unterlagen den Bezirksvertretungen als CD-Rom mit „Leseanleitung“ zur Beschlussfassung vor.

Drei mit 3000 Din-A-4-Seiten prallgefüllte Aktenordner umfasst das Werk, das den nunmehr rund 40 Jahre alten Vorgänger ablösen soll. 1974 war der alte FNP in Kraft getreten. Bau- und Planungsdezernent Martin Linne sieht das Paket als „extrem umfangreich“.

Das liege auch am langen Zeitraum, der seit der ersten Veröffentlichung im Jahr 2001 vergangen sei. „Es haben sich im Laufe der Jahre rund 3000 Anregungen aus der Bürgerschaft angesammelt. Jeder einzelnen musste zwingend nachgegangen werden.“

Diese Anregungen seien auch in die Aktualisierung einzelner Projekte eingeflossen oder hätten sie beeinflusst, hebt der Dezernent hervor. „Nicht in allen Punkten hat es eine hundertprozentige Übereinstimmung mit den Vorstellungen der Politik gegeben“, sagt Kathstede.

Und Linne verweist auf die Vorgaben, mit der der Landes- und der Gebietsentwicklungsplan diese Vorstellungen einschränkten. Das habe dazu geführt, dass ein interkommunales Gewerbegebiet entlang der A 44 vorerst nicht in den neuen FNP aufgenommen werden konnte.

Mit dem neuen Plan erhalte der Rat der Stadt eine größere Gestaltungsfreiheit, betont Linne. Während die insgesamt 290 Änderungen im geltenden FNP im Zusammenhang mit Bebauungsplänen jeweils von der Bezirksregierung zeitaufwendig genehmigt werden mussten, entfällt dieser Umweg künftig zumindest für die nächsten Jahre. Dabei gebe der Plan für Politik und Verwaltung „die großen Entwicklungsleitlinien vor, deren Realisierung wie bisher in Bebauungsplänen festgelegt wird“.

Ludger Walter, Koordinator des Verfahrens, hebt unter anderem die Ausweisung neuer Areale für Wohngebiete von rund 115 Hektar hervor, davon 56 Hektar in Fischeln-Südwest und Fischeln-Ost sowie in Hüls, Verberg, Forstwald, Bockum, Gatherhof und Traar. Damit sollen „Angebote für Zuzüge künftig quantitativ wie qualitativ“ vorhanden sein. Weitere Gewerbegebiete seien südlich des Elfrather Sees sowie in Inrath-Nord vorgesehen.

Mit der Erweiterung der Waldflächen um 110 Hektar erhöhe sich deren Anteil daran im Stadtgebiet auf zehn Prozent. Deutlich zurückgenommen wurden die geplanten Flächenreduzierungen der Landwirtschaft um etwa die Hälfte, ergänzt Linne. 200 Hektar bleiben so der Landwirtschaft erhalten.