Neuer Polizei-Chef: „Krefelder sollen sich sicher fühlen“

Krefeld. Fünf Tage ist Karlheinz Winkler als neuer Chef der Krefelder Kriminalpolizei jetzt im Dienst. Fünf Tage, in denen der 57-jährige Zeit hatte, sich an seine neue Arbeitsstelle zu gewöhnen, sich bekannt zu machen, erste Eindrücke zu den Arbeitsschwerpunkten zu gewinnen.

Foto: Dirk Jochmann

Wirklich überraschen kann Winkler dabei nichts mehr.

39 Jahre hat der Kriminaldirektor im Polizeidienst absolviert. Darunter auch sechs Jahre im Bereich Brand- und Todesermittlungen. „Da muss man sich schon einen Schutzmantel für seine Seele zulegen, um sich von den Eindrücken nicht auffressen zu lassen“, sagt Winkler im Gespräch mit der Westdeutschen Zeitung.

So nah wie in diesen sechs Jahren war Winkler danach dem Verbrechen nicht mehr — zumindest was die örtliche Nähe angeht. Mit dem Wechsel zum Landeskriminalamt (LKA NRW) in Düsseldorf war der Kriminaldirektor in den vergangenen 16 Jahren mit der landesweiten Auswertung der Allgemeinkriminalität und mit der Bekämpfung politisch motivierter Straftaten in Führungspositionen beauftragt.

Seit Montag ist Winkler jetzt Chef der Kripo in Krefeld und hat begonnen, sich einen ersten Überblick zu verschaffen. „Bei über 180 Kollegen in der Direktion Kriminalität ist es erstmal ein ganz schönes Stück Arbeit, sich überall bekannt zu machen. Darüber hinaus beginnt man erste übergeordnete Themen aufzugreifen und über Statistiken zu sprechen“, sagt Winkler, für den es ein Wunsch war, die seit April vakante Position der Direktionsleitung Kriminalität in Krefeld zu übernehmen. Als Abschiedsgeschenk bekam Winkler von seinen ehemaligen LKA—Kollegen einen Bildband über Krefeld geschenkt. „Zeit, die dort aufgeführten Sehenswürdigkeiten zu besuchen, hatte ich aber noch nicht“, lächelt Winkler. Die Sicht von Düsseldorf auf die Arbeitsweise der Krefelder Kollegen ist gut, wie Winkler berichtet. „Krefeld gilt als engagierte Behörde. Ich freue mich darauf, in eine bereits gut funktionierende Kripoabteilung einzusteigen.“

Aus polizeilicher Sicht sei Krefeld kein Verbrechensschwerpunkt im Vergleich zu anderen Städten in NRW, betont der neue Kripo-Chef. „Wir haben den Blick auf die Bekämpfung von Taten im öffentlichen Raum. Generell gilt für Krefeld — wie im gesamten Bundesgebiet —, dass es eine Erhöhung bei den Einbruchszahlen gibt“, sagt Winkler. Vor allem die Großkontrollen der EG Dämmerung auf den Zufahrtsstraßen nach Krefeld sind Winkler aber bestens bekannt. „Diese Art der Bekämpfung von Einbruchsdelikten schreckt Täter natürlich ab und ist auch überregional wahrgenommen worden“, sagt Winkler.

Die Bekämpfung von Einbruchsserien war auch schon zu seiner LKA—Zeit in Düsseldorf Thema für Winkler. Unter anderem arbeitete der Polizeidirektor an der Aufklärung und Bekämpfung einer Serie von Einbrüchen, die immer nach dem gleichen Muster geschahen. So fuhren die Täter mit Autos die Schaufensterscheiben von Juweliergeschäften ein und raubten in Windeseile das Geschäft aus. Heute noch erinnern viele Pöller vor den Schaufenstergeschäften an die Einbruchserien von damals.

Als generelles Ziel will Winkler in seiner Amtszeit in Krefeld vor allem dafür sorgen, „dass die Krefelder sich sicher fühlen“. Dass gilt für Winkler auch für Orte wie den Theaterplatz. „Wir nehmen die Sorgen der Krefelder in Bezug auf dieses Thema ernst“, sagt Winkler. Aus seiner Sicht hat sich die Zusammenarbeit mit der Stadt bislang vor Ort bewährt.