Note "Sehr gut" nur für vier Schulen
Für die zügige Verbesserung des Energieverbrauchs fehlt aber das Geld.
Krefeld. Den energetischen Zustand der Gebäude von 34 Krefelder Grundschulen hat der Fachbereich Gebäudeservice untersucht und kommt zu einem ernüchternden Ergebnis: Nur vier Schulen erreichen ein sehr gutes Prädikat, das den aktuellen Vorgaben für einen Neubau entspricht.
In der Bewertung haben die Fachleute den Energieverbrauch der Gebäude (inklusive Nebengebäuden, Sanitärbereich, Pavillons und Sporthallen) in Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr errechnet. Als Vergleichsmaßstäbe zogen sie die Normen für Neubauten (ca. 100 kWh/m2) bzw. sanierte und modernisierte Gebäude (ca. 150 kWh/m2) heran. Unter diesen Werten bewegen sich lediglich die Mosaikschule Felbelstraße, die Lindenschule am Gießerpfad und die Südschule an der Kölner Straße (je rund 80) und Horkesgath mit rund 50 Punkten.
Dagegen wird an der Forstwaldschule am Bellenweg, an der Geschwister-Scholl-Schule (Fungendonk, je rund 270 Punkte) und der Grundschule am Wimmersweg (240) sozusagen bei geöffneten Fenstern geheizt. Alle anderen Schulgebäude liegen im Verbrauch zwischen den Werten für modernisierte Gebäude oder Neubauten. Mehr als die Hälfte der untersuchten Schulen aber, insgesamt 20, liegen über dem errechneten Verbrauch von Neubauten.
Die Verwaltung legte im Bauausschuss auch Beispielberechnungen für einfache Modernisierungen vor. An der Fungendonk etwa könnte die Dämmung der obersten Geschossdecke, der Außenwand und des Flachdachs den Verbrauch der Geschwister-Scholl-Schule auf einen Wert von unter 140 senken und Einsparungen in Höhe von 47 Prozent zur Folge haben. In absoluten Zahlen: Die Kosten sinken nur in dieser Schule von fast 200 000 Euro auf knapp über 100 000 Euro. Mit der Dämmung von Dächern und Fenstern könnten weitere Einsparungen erreicht werden.
Ebenfalls am Beispiel der Schule Fungendonk errechnen die städtischen Bautechniker die Armortisationszeit bei unterschiedlichen Investitionssummen für energetische Erneuerungsschritte.
Eine Summe von rund 30 000 Euro würde sich in nur vier Jahren amortisieren und brächte der Schule nach 20 Jahren einen Gewinn von 110 000 Euro. Im zweiten Beispiel gibt die Stadt knapp über 100 000 Euro aus, ist nach neun Jahren aus dem roten Bereich und weist im Jahr 2033 einen Gewinn von 130 000 Euro aus.
Das sind überzeugende Berechnungen des Gebäudeservices. Sie haben nur einen einzigen Haken: Der Stadt stehen nicht genug Mittel für die zügige Sanierung der Schulen zur Verfügung. Dabei könnten diese Ausgaben theoretisch schnell von sieben Millionen Euro auf etwa die Hälfte gesenkt werden.