Ostwall: Die SWK versuchen, das Chaos zu organisieren

Bis 18. Mai fahren die Straßenbahnen nur eingeschränkt. Pendler verpassen Anschlüsse.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Es ist die Operation am offenen Herzen des Krefelder Nahverkehrs. Weil der nördliche Ostwall wegen des Umbaus komplett gesperrt ist, fahren auch Busse und Straßenbahnen nicht mehr ihre übliche Route. Damit nicht das große Verkehrschaos ausbricht, ist ein Ersatzverkehr eingerichtet. Aber auch der hat so seine Tücken. Die SWK haben deswegen gestern gleich ein ganzes Info-Team an die betroffenen Haltestellen geschickt, um die Fahrgäste auf den richtigen Weg zu bringen.

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„Wir verteilen heute den ganzen Tag über Flugblätter, wie und mit welchen Bahnen die Kunden an ihr Ziel kommen“, sagt Beate Hake, Teamleiterin des Verkehrsbetriebs. „Es ist eine Riesenveränderung“, sagt sie. „Alleine, dass die Linie 041 jetzt mit der Linie 044 kombiniert wird und von Grundend bis Rheinhafen fährt — das gab es noch nie und das wird es auch nie wieder geben.“ Zufrieden mit dem Service ist Frank Schmitz. „Ich bin gut durch die Stadt gekommen, auch wenn wir einen Umweg gefahren sind“, sagt er. „Alles hat gut geklappt, auch die Anschlüsse.“

„Mit den ganzen Baustellen habe ich schon länger zu tun“, sagt Sabrina Becker. Sie wohnt in der Innenstadt und fährt täglich mit der Bahnlinie 043, die neuerdings über die Philadelphiastraße umgeleitet wird. Große Probleme hatte sie aber nicht. „Wenn ich zur Arbeit fahre, muss ich fünf Minuten früher aus dem Haus und ein wenig mehr zu Fuß gehen. Aber ich wurde gut informiert, daher ist das kein Problem“, sagt sie.

Auch Karin Jung hat sich vorab erkundigt und keine Schwierigkeiten die passende Verbindung zu finden. „Klar, man muss sich daran gewöhnen aber die neuen Fahrpläne wurden ja schon vor zwei Wochen veröffentlicht, und man konnte sich gut darauf einstellen“, sagt sie. „Ältere Leute, die nicht so gut zu Fuß sind, könnten aber Schwierigkeiten haben, weil sie nicht so schnell den Standort wechseln können.“

Birgit Dülks sieht die Lage nicht ganz so entspannt. „Es ist ein reines Chaos“, sagt sie. Eigentlich wollte sie direkt von der Rheinstraße bis zur Bahnstraße fahren. „Die Hinweisschilder an der Rheinstraße waren verwirrend. Jetzt stehe ich hier am Hauptbahnhof und muss noch zehn Minuten auf die 044 warten“, sagt sie verärgert.

Auch Johanna Bensch empfindet die neue Nahverkehrssituation als schwierig. „Beim Umstieg von der Straßenbahn in den Bus fährt mir die Verbindung meistens vor der Nase weg. Wenn ich mir denke, dass das noch Monate so geht, kriege ich eine Krise“, sagt sie. Das Problem hat auch Martina Bujoks: „Ich fahre normalerweise mit der 044 bis zu meinem Arbeitsplatz durch“, sagt sie. „Aber der Übergang zwischen den Linien funktioniert nicht“, hat sie festgestellt. „Meine Fahrtzeit hat sich dadurch verdoppelt. Aber dafür habe ich Verständnis.“