Stadt betont: Das Glasdach wird nicht teurer

Verwaltung verteidigt Kalkulation. SPD redet von Verschleierung der Fakten.

Im Gegensatz zum Glasdach waren aus Sicht der SPD die Kostenauskünfte der Verwaltung wenig durchsichtig.

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Krefeld. Einmal mehr scheiden sich die Geister am Glasdach für den Ostwall. Nach der Berichterstattung der WZ, das Glasdach werde mit 3,3 Millionen Euro deutlich teurer als geplant, setzt sich die Stadt zur Wehr.

Der im aktuellen Dringlichkeitsbeschluss genannte Betrag sei samt Steuern berechnet und beziehe alle Gewerke ein. Die 2,7 Millionen Euro seien dagegen ein Nettobetrag, der zudem aus einer frühzeitigen Entwurfsplanung stamme. In der eigentlichen Kostenkalkulation aus dem Jahr 2011 seien aber 3,006 Millionen Euro netto veranschlagt gewesen, was samt Steuern wiederum etwa 3,2 Millionen Euro ergebe. Somit gehe die Verwaltung davon aus, sowohl mit Glasdach als auch insgesamt im Kostenrahmen bleiben zu können.

Die SPD zitiert derweil Oberbürgermeister Gregor Kathstede, der noch im März von 2,7 Millionen Euro für das Glasdach gesprochen habe. „Das haben wir als falsch bezeichnet. Die Stadt hat widersprochen“, moniert Planungssprecher Jürgen Hengst, dass man es mit den Fakten wohl nicht so genau genommen habe.

Erneut bezeichnet er den Umbau der Haltestelle Rheinstraße mit Glasdach für mehr als 20 Millionen Euro für einen Fehler. Nach Auffassung der SPD wäre es besser gewesen, den Ostwall vom Durchgangsverkehr zu entlasten und den durchgängigen Alleecharakter zu erhalten. „Dazu passt einfach kein sündhaft teures Glasdach, das wie ein Fremdkörper in der historischen Anlage wirken wird“, so Hengst.

Die Grünen verteidigen ihrerseits die jetzige Lösung. „Wäre es wirklich besser gewesen, die Menschen im Regen stehen zu lassen oder ihnen weiterhin Plastikkabinen der Deutschen Städtereklame anzubieten?“, fragt Fraktionschefin Stefani Mälzer. Sicher seien andere Lösungen billiger gewesen, die aber ihrerseits mit den jetzigen Kosten verrechnet werden müssten. „Zu denken, ohne Glasdach würden die Gesamtkosten um besagte 3,3 Millionen Euro sinken, ist ein Irrglaube“, stellt Mälzer fest.

Unabhängig davon stellt sich die überraschend schnelle Montage des Glasdaches als Tippfehler heraus. Laut Beschlussvorlage sollen die Arbeiten am 19. Mai beginnen und bereits am 18. Juli beendet sein. Das tatsächliche Bauende werde aber voraussichtlich am 18. Juli 2015 sein, stellt das Presseamt klar.