IG Metall verurteilt geplante Entlassungen scharf Outokumpu-Werk in Krefeld will 106 Arbeitsplätze abbauen

Krefeld · Schock für die Outokumpu-Beschäftigten in Krefeld: Der finnische Stahlkonzern will im Werk an der Oberschlesienstraße 106 von 1230 Stellen streichen. Die IG Metall verurteilt das scharf.

Die IG Metall kritisiert das Vorgehen Outokumpus, hauptsächlich im Bereich der Mitarbeiter einsparen zu wollen.

Foto: dpa/Jens Büttner

Schock für die Outokumpu-Beschäftigten in Krefeld: Der finnische Stahlkonzern will im Werk an der Oberschlesienstraße 106 von 1230 Stellen streichen. Das teilte die Geschäftsleitung dem Betriebsrat und der IG Metall am Dienstag mit. Die IG Metall spricht von „brutalen Plänen“, an denen das Unternehmen festhalte. Weltweit sollen im Konzern von 10.000 Arbeitsplätzen rund 1000 wegfallen, davon entfallen 250 auf Deutschland. Neben Krefeld gibt es deutsche Standorte in Dillenburg, Dahlerbrück, Hockenheim und Sachsenheim.

Unternehmen will junge Fachkräfte nicht übernehmen

Laut Zanda Martens von der örtlichen IG Metall sollen die Stellen in Krefeld innerhalb kurzer Zeit abgebaut werden, das Unternehmen greife ab Anfang 2021 erstmals auch zu betriebsbedingten Kündigungen. Zudem wolle Outokumpu das neue, noch zu verhandelnde Tarifergebnis von 2021 in der Stahlindustrie nicht übernehmen sowie das tarifliche Weihnachtsgeld 2021 nicht zahlen. Alle Auszubildenden, die ihre Lehre im Winter 2020/21 abschließen, seien bereits schriftlich darüber informiert worden, dass ihnen danach von Outokumpu kein Arbeitsplatz angeboten werde. 

Auf Nachfrage verweist das Unternehmen auf die Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern. Endgültige Zahlen zum Stellenabbau an den einzelnen deutschen Standorten und weitere Details zur geplanten Restrukturierung könnten deshalb nicht genannt werden. Ausdrücklich verweist Sprecherin Claudia Fischer aber darauf, dass der aktuell gültige Tarifvertrag Ende 2020 endet.

Die IG Metall wirft dem Konzern vor, die Senkung der Kosten allein mit drastischen und einseitigen Einsparungen bei den Beschäftigten erreichen zu wollen. Das Unternehmen lobe zwar die Vorteile der deutschen Standorte, das großartige Personal, die hohe Kundenzufriedenheit und seine Führungsrolle beim Thema Nachhaltigkeit. Genau diese Vorteile werde Outokumpu verspielen, wenn der Konzern auf Standorte in Osteuropa setze, weil diese billiger und flexibler produzieren würden. Die Beschäftigten seien voll motiviert, gegen die Pläne des Unternehmens vorzugehen.