Polizei kontrolliert Durchfahrverbot: 20 Euro schrecken Lkw-Fahrer nicht ab
13 „Brummi-Kapitäne“ wurden am Dienstag in Fischeln zur Kasse gebeten. 29 Lastwagen waren ganz legal unterwegs.
Krefeld. Genau 260 Euro nahmen am Dienstag sechs Polizeibeamte des Verkehrsdienstes von 13 Lkw-Fahrern ein, die sich nicht an das Durchfahrtverbot auf der Kölner Straße zwischen A 44 und Gath gehalten hatten. Seit gut einem Jahr dürfen auf diesem Abschnitt nach dem Protest der Fischelner Bevölkerung keine Fahrzeuge über 3,5 Tonnen fahren — wenn sie nicht Zulieferer oder Anlieger sind.
Zwischen 6.30 und 12 Uhr winkten die Beamten in Höhe des Hallenbades am Stadtpark 42 verdächtige Lastwagen und Sattelzüge an die Seite. Es stellte sich heraus, dass 29 Fahrzeuge durchaus berechtigt auf dieser Strecke unterwegs waren, weil sie beispielsweise Supermärkte, Discounter und andere Geschäfte beliefert hatten.
Polizeisprecher Dietmar Gregor konstatierte, dass die 20 Euro für die Ordnungswidrigkeit keine Abschreckung ist: „Für manchen Unternehmer rechnet sich das sogar.“ Der Fahrer eines 40-Tonners mit Sattelauflieger, der Autos transportierte, hatte sogar die von seinem Disponenten ausgedruckte Wegstrecke über die A 57, Abfahrt Oppum und die Untergath zum Ziel am Fütingsweg ignoriert.
Ein anderer redete sich heraus, das Navigationsgerät falsch bedient zu haben. Insgesamt deckte sich das Kontrollergebnis mit der früheren Einschätzung der Polizei, dass der größte Teil des Schwerverkehrs aus Anlieferern besteht.
Nebeneffekt der Kontrolle: Auf zwei Fahrzeugen war die Ladung nicht richtig gesichert — ein Fahrer war sogar zum Umladen auf einen anderen Lkw gezwungen. Und einer der kontrollierten Fahrer saß am Steuer, obwohl er keinen Führerschein mehr hat.