Krefeld Private Schwimmschulen sollen für Badnutzung zahlen
Der Fachbereich Bäder will Entgelte von Unternehmen erheben, die öffentliche Öffnungszeiten zum Unterricht nutzen.
Krefeld. Die Stadtverwaltung Krefeld möchte ein Entgelt für private Schwimmschulen, die städtische Bäder und öffentliche Schwimmzeiten für ihren Unterricht nutzen, erheben. Das sorgt für einigen Wirbel. Im Finanzausschuss erläuterte der Fachbereichsleiter der Abteilung Sport und Bäder, Detlef Flick, am Mittwochabend die Hintergründe.
In den Augen der Verwaltung ist die Erhebung eines festgelegten Betrags — 7,50 Euro pro Kind und Kurseinheit sind im Gespräch — angemessen. Bezahlen sollen ihn nicht die Kursteilnehmer, sondern die Schulbetreiber. Flick: „Die privaten Schwimmschulen erzielen mit ihrem Angebot Einnahmen — und nicht zu geringe“, erläutert Flick. Bis zu 41 Euro zahlten Schwimmschüler für die Unterrichtseinheit, berichtet Flick im Finanzausschuss. An die Stadt, die ihren Bäderbetrieb mit Millionen Euro subventioniert, ging nur der Eintritt, den Übungsleiter und Kinder bisher zahlten. „Alles andere haben die privaten Schwimmschulen bekommen“, sagt Flick.
Anlass für die Erhebung eines Entgelts von den Schwimmschulen sei der Umstand, dass es immer mehr private Kurse gebe. Da der Privatunterricht öffentliche Besucherzeiten in Anspruch nehme und anders als bei Vereinen nicht auf ausgewiesenen Flächen stattfinde, gebe es „eine erhebliche Behinderung der privaten Nutzung“, erläutert Flick. Bis zu einem Drittel des 20 mal 20 Meter großen Lehrschwimmbeckens im Bockumer Schwimmbad werde von den Privaten in Anspruch genommen. „Es gibt Probleme mit ,normalen’ Nutzern, da sahen wir uns gezwungen zu handeln. Das haben wir getan. Eventuell sind noch Nachbesserungen möglich.“ Flick weist die Aussage zurück, die Stadt würde die 7,50 Euro von den Kindern verlangen. „Das ist nicht richtig.“
Vorgesehen ist, dass die Privatschulen künftig die Zahl ihrer Kursteilnehmer mitteilen. Bei einem Dreierkurs müssten dann 22,50 Euro an die Stadt gezahlt werden.
Der Finanzausschuss nahm die Entscheidung der Verwaltung zur Kenntnis, auch wenn es Benedikt Winzen (SPD) schwerfiel, sie angesichts der Tatsache zu akzeptieren, dass viele Kinder nicht schwimmen können und auch die Stadt ein Engagement in diesem Bereich für wertvoll und wichtig halte. Allerdings: „Zeiten, die frei werden, könnten auch für eigene, städtische Schwimmkurse genutzt werden.“