Ordnungsausschuss Polizei verstärkt Präsenz in der Innenstadt
Die Anzahl an Fußstreifen in Stadtmitte wird erhöht. Die Prostitution in Wohnungen sorgt für Probleme. Einbruchszahlen sind gesunken.
Bei den Mitgliedern des Ordnungsausschusses ist es das Diskussionsthema Nummer eins gestern Abend. Bereits vor ihrer Sitzung im Rathaus tauschen sich Politiker und Verwaltungsmitarbeiter intensiv über das neue Polizeikonzept zur Sicherung der Innenstadt aus. Das hatte Polizeipräsident Rainer Furth am Nachmittag via Mitteilung öffentlich gemacht.
Mit dem Ergebnis: Die Innenstadt ist ein Problembereich — in vielen Fällen. Deshalb werden die Beamten zukünftig die Anzahl ihrer Fußstreifen und Kontrollen in Stadtmitte erhöhen. Auf Polizeideutsch hört sich das so an: „Anlässlich der jährlichen Fortschreibung ihres Sicherheitsprogramms hat die Polizei Prioritäten festgelegt und einen Schwerpunkt für das Jahr 2017 auf die Innenstadt gelegt.“ Durch die Maßnahmen soll die Sicherheit gewährleistet und das Sicherheitsgefühl verbessert werden.
Laut Polizei hätten sich in den vergangenen Monaten immer wieder Bürger bei den Ordnungshütern gemeldet, die sich in verschiedenen Bereichen der Innenstadt über Fälle von aggressivem Verhalten von Einzelpersonen oder Gruppen, insbesondere nachts, beschwert hätten.
Zudem, so die Polizei, hätten eigene Wahrnehmungen in der Innenstadt problematische Entwicklungen erkennen lassen.
Verstärkt kontrolliert wird vom Bahnhof bis zum Theaterplatz
Konkret werden die Beamten bei der Benennung der einzelnen Probleme- und Problembereiche nur bedingt. Sie verweisen aber darauf, dass man hofft, die polizeilichen Maßnahmen würden in innerstädtischen Wohnvierteln, am Hauptbahnhof, rund um die Diskotheken und bis hin zum Theaterplatz Wirkung zeigen.
Im Blick hat die Polizei dabei auch die Wohnungsprostitution, die nach Angaben von Polizeisprecherin Karin Kretzer in der Innenstadt Kunden und Anbieter gleichermaßen anziehe. Viel Wirbel hatte es deshalb zuletzt vor allem rund um einen anonymen Brief von Anwohnern in Cracau gegeben. In einem Schreiben an die Polizei und die Stadt Krefeld hatten Verfasser, die nach ihrer Ansicht untragbaren Zustände im Bereich Alte Linner Straße, Seiden- und Vereinsstraße kritisiert. Unter anderem bemängelten die Absender, dass Lärm, Dreck, Drogenhandel und Körperverletzungen in dem Bereich rund um die drei Straßen zugenommen hätten. Die anonymen Verfasser hatten damals auch angekündigt, sich selber um die Probleme zu kümmern, sollten sie von Polizei und Stadt im Stich gelassen werden.
Zukünftig will die Polizei wohl auch aufgrund solcher unterschwelligen Drohungen vermehrt das Gespräch mit den Bürgern suchen. „Wir suchen ganz bewusst den Austausch und den Dialog mit Anwohnern und Besuchern der Innenstadt. Wir möchten wissen, welche Wahrnehmungen sie zur Sicherheit und Ordnung in der Stadt haben“, erklärt Karin Kretzer.
Kommunaler Ordnungsdienst soll ins Konzept integriert werden
Grund zur Sorge gebe es im Übrigen nicht. „Die Sicherheitslage in Krefeld ist gut. Die polizeiliche Kriminalstatistik bestätigt, dass die Fallzahlen in vielen Bereichen rückläufig sind“, so Kretzer. Der Zahl der Einbrüche sei im Vergleich zum Vorjahr um ein Viertel gesunken.
Zudem wurden 2016 in Krefeld rund 20 Prozent der Einbrüche aufgeklärt und insgesamt sogar 54 Prozent der Straftaten geklärt. „Diese Erfolge sollen fortgesetzt werden“, sagt Polizeipräsident Rainer Furth. Zusätzlich will sich die Polizei in diesem Jahr auch „intensiv und mit niedriger Einschreitschwelle um Verstöße in der Innenstadt kümmern“.
Heißt konkret: Die Polizei will auch bei Ordnungsverstößen konsequent einschreiten. Eine Aufgabe, die sonst den Mitarbeitern des Kommunalen Ordnungsdienstes obliegt. Der KOD soll „im Rahmen seiner Möglichkeiten“ mit in das neue Sicherheitskonzept integriert werden.