Prozessauftakt - mutmaßliche brutale Supermarkträuber vor Gericht
Krefeld. Fünf Männer um die 20 stehen seit Donnerstag vor dem Krefelder Landgericht, um sich für mehrere Fälle von schwerem Raub zu verantworten.
Laut Anklage hatten alle fünf Angeklagte von vorneherein in Kauf genommen, dass Menschen bei ihren Raubzügen zu Schaden kommen. Demnach hätten sich die jungen Männer vor einem halben Jahr zusammengeschlossen, so die Staatsanwältin vor dem Krefelder Landgericht, um auch mit Gewalt gegen Angestellte vorzugehen, um ihr Ziel, den Raub der Tageseinnahmen, zu erreichen.
Die in Krefeld wohnenden und jetzt teilweise inhaftierten Männer im Alter von rund 20 Jahren hatten vielfach in den Supermärkten gearbeitet, kannten die Tagesabläufe und öffneten sich gegenseitig die Türen. Die Aufgaben wie Planung, Organisation und Durchführung waren immer verteilt, die beteiligten Personen wechselten.
Doch zunächst wollten sie sich nicht zu den Einzelheiten äußern, denn die 1. große Strafkammer legte noch weitere Ermittlungsergebnisse über räuberische Erpressung gegen sie vor. Diese übertrafen die Schwere der bisher vorgeworfenen Taten noch. „Wir haben hier die gleichen Angeklagten und so können wir auch diese Tatvorwürfe als Anklage zulassen,“ so die Richterin.
So sollen die jungen Männer nicht nur, wie bisher angeklagt, die Angestellten einer Mönchengladbacher Norma Filiale und eine Kaisers Tengelmann Filiale in Krefeld gezwungen haben, die Tageseinnahmen über rund 15.000 Euro herauszugeben. In einem Rewe Supermarkt erbeuteten sie mit Waffengewalt rund 20.000 Euro, verletzten eine Angestellte mit Schlägen schwer, einen Netto Supermarkt erleichterten sie um rund 6000 Euro.
In einem anderen Fall legte einer der Angeklagten als Angestellter eines Discounters 13 Zigarettenstangen zur Seite und ließ sie dann abholen. Durch die Zusammenlegung aller Anklagten jedoch beantragten die Verteidiger einen weiteren Berufsrichter. Denn immerhin, so hieß es aus den Reihen der fünf Verteidiger, würde das Verfahren nun wesentlich umfangreicher.
Schon alleine die Staatsanwaltschaft hätte für die bisherigen Fälle schon mehr als 50 Zeugen benannt. Über eine mögliche Anpassung der Richter soll nun entschieden werden. Der Prozess wird fortgesetzt.