Krefelds Wirtshäuser Rauchverbot sorgt für heftige Diskussionen in Krefeld

Krefeld · Seit inzwischen zehn Jahren sind Zigaretten in Kneipen und Gaststätten bundesweit laut Gesetz tabu. Auf Facebook sorgt das Thema für Diskussionen. Tenor: Kippen und Kneipe gehören zusammen.

 In einzelnen Kneipen in Krefeld wird nach wie vor geraucht – obwohl es seit zehn Jahren verboten ist.

In einzelnen Kneipen in Krefeld wird nach wie vor geraucht – obwohl es seit zehn Jahren verboten ist.

Foto: Strücken, Lothar

Erst Raucherklub, dann Rauchverbot: Seit inzwischen zehn Jahren sind Zigaretten in Kneipen und Gaststätten bundesweit laut Gesetz tabu. Doch die Realität sieht hier und da anders aus, wie ein Streifzug durch Krefelds Wirtshäuser zeigt. Während die Stadt betont, das Gros der Inhaber halte sich an das Verbot, geben einige Inhaber zu, ihren Stammgästen unter dem Vorwand „Geschlossene Gesellschaft“ das Rauchen im Lokal zu ermöglichen – „weil die Gäste es wollen“ – und teilweise Raucher-Euros zu kassieren, um damit im Fall der Fälle anfallende Geldbußen zu bezahlen.

Auch die Diskussion auf Facebook zeigt, wie viel Dampf beim Thema Rauchverbot auf dem Kessel ist. Mehr als 80 Kommentare von Rauchern und Nichtrauchern zeichnen ein recht eindeutiges Bild: „Zigaretten gehören in die Kneipe.“ Und: „Wem‘s nicht gefällt, der geht nicht rein.“

Wahlrecht erwünscht

Eine Nutzerin kommentiert: „Ich bin Nichtraucherin und finde das total dämlich. Warum soll sich eine Gruppe ’was verbieten lassen, wenn die andere Gruppe sich in Toleranz üben kann?“ Ein anderer Nutzer formuliert seine Meinung zum Thema knapp: „Wen Rauchen in einer Kneipe stört, sollte einfach fernbleiben.“ „Da wo gegessen wird oder Kinder mit im Raum sind, ist das Rauchverbot absolut okay, aber in einer Kneipe?“, schreibt ein Facebook-User und weiter: „Soll doch jeder selber entscheiden, ob er rein geht oder nicht. Diese Gängelei durch den Staat braucht keiner. Mensch – Kultur – Kneipe und das Rauchen gehört dazu.“

Andere äußern Verständnis für die betroffenen Kneipenbetreiber: „Wenn der Raucher raus geht zum Rauchen, beschweren sich die Nachbarn. Der Wirt ist der Leidtragende. Lässt er nicht rauchen, gehen die Gäste woanders hin. Lässt er nicht drinnen rauchen, bekommt er eine Anzeige wegen Ruhestörung.“

Der nächste Facebook-User appelliert an die Politik: „In reinen Kneipen würde ich mir ein Wahlrecht oder Ausnahmen wünschen. In Esslokalen finde ich es doch angenehm ohne Rauch. Ich frag mich ernsthaft, wieso FDP und CDU hier nicht einmal einen Vorstoß im Landtag wagen.“