Rekord: Covestro zahlt Boni an 1000 Krefelder Mitarbeiter
Weil der Konzern seinen Umsatz 2017 um 18,8 Prozent steigert, gibt es für die meisten Beschäftigten zusätzlich zweieinhalb Monatsgehälter.
Ein Rekordergebnis hat der Werkstoffhersteller Covestro mit Standort im Uerdinger Chemiepark im vergangenen Jahr erzielt. Das ist auch für die Mitarbeiter eine finanziell gute Nachricht. Denn für sie gibt es deshalb nun einen Bonus. Insgesamt zahlt das Unternehmen weltweit rund 330 Millionen Euro an die Beschäftigten aus, davon in Deutschland rund 174 Millionen Euro an rund 7500 Männer und Frauen.
In Uerdingen profitieren rund tausend Covestro-Mitarbeiter von der Auszahlung, die Ende April mit dem Gehalt kommen wird. Für die Tarifbeschäftigten gibt es zusätzliche zweieinhalb Gehälter. Die 130 Auszubildenden in Krefeld erhalten das Anderthalbfache ihrer monatlichen Ausbildungsvergütung. Bei den leitenden Angestellten, die nach Angaben eines Firmensprechers allerdings den geringsten Teil der Mitarbeiter in Uerdingen ausmachen, werde der Bonus sehr unterschiedlich berechnet.
Der Konzernumsatz war im Geschäftsjahr 2017 um 18,8 Prozent auf 14,1 Milliarden Euro gestiegen, das Konzernergebnis konnte auf zwei Milliarden Euro mehr als verdoppelt werden. „Unser sehr gutes Geschäftsergebnis basiert auf der Arbeit, die unsere Mitarbeiter weltweit geleistet haben. Für diesen Einsatz bedanke ich mich im Namen des ganzen Vorstandes“, sagte Produktions- und Technikvorstand Klaus Schäfer, der auch die Funktion des Arbeitsdirektors innehat, gestern zur Einmalzahlung, die sich aus den Komponenten Wachstum, Liquidität und Rentabilität berechnet.
Allerdings werden 0,15 Prozentpunkte der Bonuszahlung jedes einzelnen abgezogen. Hintergrund ist eine Vereinbarung zur Beschäftigungssicherung, für die die Mitarbeiter der deutschen Covestro-Gesellschaften einen Solidarbeitrag zum Beschäftigungserhalt leisten. Er wird für die Mitarbeiter verwendet, die im vergangenen Jahr vorübergehend ohne Beschäftigung waren und über das Job-Management eine neue dauerhafte Tätigkeit erhalten sollen.
2015 war das Kunststoffgeschäft der Bayer AG in das eigenständige Unternehmen Covestro überführt worden. Heute ist Uerdingen immer noch der weltweit größte Produktionsstandort für Makrolon und nach Firmenangaben die Nummer eins für Polycarbonat allgemein in Westeuropa. Neben dem Granulat wird hier auch das Vorprodukt MDI für Polyurethan-Hartschaumstoff hergestellt, mit dem beispielsweise Gebäude gedämmt werden.
Makrolon gehört zu den Polycarbonaten. In diesem Segment konnte Covestro laut Konzernbilanz 2017 die abgesetzten Mengen um fünf Prozent steigern. Das sowie die gestiegenen Verkaufspreise haben sich positiv auf das Ergebnis ausgewirkt. „Der Absatz wurde unter anderem von einer gestiegenen Nachfrage in der Automobil-, Elektro- und Elektronikindustrie getragen“, so das Unternehmen.
Im Bereich Polyurethane wuchsen die abgesetzten Mengen im Vergleich zum Vorjahr um 3,4 Prozent. Dafür verantwortlich seien auch bessere Margen bei der Uerdinger Produktgruppe MDI.
Für 2018 rechne man mit einem „soliden Wachstum in den Hauptabnehmerbranchen“. Als „Wachstumstreiber“ sehe man dabei vor allem „die gesellschaftliche Entwicklung zu mehr Nachhaltigkeit“. In immer mehr Branchen würde verstärkt nach Lösungen gesucht wie zum Beispiel in Form von energieffizientem Bauen.