Schadstoffe im Stadtgarten Renovierung des Pavillon ruht

Erst nach einer Bodenuntersuchung kann die Erneuerung des Pavillons fortgesetzt werden.

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Krefeld. Die Ergebnisse der Bodenuntersuchungen im Stadtgarten werden etwa bis Ende des Monats vorliegen. Das hat das Presseamt der Stadt mitgeteilt. Im Zuge der Grundüberholung des Parks waren belastete Proben aufgetaucht. Umweltdezernent Thomas Visser hat sicherheitshalber die Untersuchung angeordnet, obwohl er eher davon ausgeht, dass es sich um Bauschutt handelt, mit dem nach dem Krieg möglicherweise Löcher zugeschüttet worden waren.

Da bei positiven Ergebnissen der Untersuchung mit erheblichen Mehrkosten zu rechnen sei, hat Visser die Restaurierung des unter Denkmalschutz stehenden Musikpavillons vorübergehend gestoppt. Das 1892 errichtete Bauwerk sollte unter Leitung des Architekten Klaus Reymann soweit möglich wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt werden.

Die Waschbeton-Platten, die nach dem Krieg wahrscheinlich zugunsten der Statik angebracht wurden, sind inzwischen entfernt. Auch das mehrfach übermalte Umlaufgitter ist demontiert. Es wird sandgestrahlt und in Dunkelgrau statt bisher Grün mit einer Spezialfarbe gestrichen. Die tragenden Säulen des Pavillons werden derselben Behandlung unterzogen. Freigelegt hat Reymann auch den Terrazzoboden, der bisher von Kunststeinplatten bedeckt war. „Es war eigentlich mehr eine archäologische als architektonische Arbeit, die wir mit diesem Pavillon geleistet haben“, stellt Reymann ironisch fest.

Verzichten muss der Architekt, dessen Denkmalstiftung die Renovierung mit 10 000 Euro bezuschusst, vorerst auf die Freilegung der übermalten Decke. Darunter befinden sich Malereien, die zumindest in Teilen wieder sichtbar gemacht werden sollen. Die gesamte Decke freizulegen, würde rund 25 000 Euro extra kosten. Reymann „Das müssen wir leider der Generation nach uns überlassen.“ Ohnehin hat sich das Kostenvolumen für den Pavillon von ursprünglich geplanten 30 000 bis 40 000 Euro fast verdoppelt. Reymann rechnet jetzt mit rund 75 000 Euro an Gesamtkosten. Als nächsten Schritt kündigt Reymann die Erneuerung des Daches an. Das sei nicht mehr zu retten.